Die Bilder gingen um die Welt: An Covid-19 erkrankte Menschen, die an ein Beatmungsgerät angeschlossen waren. Für Tage, Wochen oder gar Monate. Viele von ihnen verliessen das Spital nicht mehr lebend.

Eine aktuelle Studie zeigt nun: Den Tod verursacht hat in vielen Fällen nicht das Virus, sondern eine sekundäre Lungenentzündung, die nicht behandelt wurde. Verursacher war ausgerechnet die Beatmung, die das Leben retten sollte.

Die Studie zeige, wie wichtig es sei, beatmete Patienten auf eine Lungenentzündung zu untersuchen und diese umgehend zu behandeln, so die Autoren.

Allgemein wurde stets behauptet, das Virus habe bei den Betroffenen eine Entzündungsreaktion ausgelöst, die dann zu Organversagen geführt habe. Bei den für die Studie untersuchten insgesamt 585 Patienten, 190 davon mit Corona, gab es darauf keinen Hinweis. Die meisten starben an einer sogenannten beatmungsassoziierten Pneumonie (VAP).

Die Daten deuten laut den Forschern darauf hin, «dass die Sterblichkeit im Zusammenhang mit dem Virus selbst relativ gering ist». Die Gefahr einer VAP steige mit der Länge der Behandlung an einem Beatmungsgerät.

Die ARD hat kürzlich in einer Dokumentation aber aufgezeigt, dass die Spitäler kein Interesse an einer möglichst kurzen Behandlung haben. In Deutschland erfolgt die Abrechnung in Stufen. Die Einnahmen steigen nach einer gewissen Zeit in grossen Sprüngen.

Patient extra länger beatmet – 50’000 Euro mehr fürs Spital

Pflegekräfte bestätigten in der Sendung, dass Ärzte teilweise darauf verzichtet hätten, die Patienten wieder selbständig atmen zu lassen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wären, um die Beatmungszeit bis zum nächsten Tarifsprung zu verlängern.