Statistiker sind zu beneiden. Sie müssen nur Zahlen, die ihnen geliefert werden, sauber aufschlüsseln und aufbereiten. Dann ist die Arbeit erledigt. Die Interpretation kann man anderen überlassen.

Das Bundesamt für Statistik (BfS) ist aber bereits mit dieser Kernaufgabe überfordert. Mit absolut korrekten Ursprungszahlen aus den Kantonen gelang es der Behörde mit 735 Vollzeitstellen nicht, ein korrektes Wahlresultat zu publizieren. Und es dauerte ziemlich lange, bis man es wenigstens noch gemerkt hat.

Das ist kein einmaliger Ausreisser. Dass wir es eher mit einem Bundesamt für Statistikverzerrung zu tun haben, zeigte sich bereits in der Corona-Zeit.

Damals wurden beim BfS chronisch kranke Personen, die mit einem positiven Covid-19-Test verstarben, munter als Corona-Opfer verbucht. Selbst wenn klar war, dass andere Faktoren zum Ableben führten.

Das geschah entgegen der klaren Definition des im selben Departement angesiedelten Bundesamts für Gesundheit. Dieses hält fest, dass das Virus in solchen Fällen nur als «weitere Krankheit» registriert werden dürfte. In der Statistik aufgeführt werden müsse die eigentliche Todesursache.

Auf diese Weise wurden die häufigsten Todesursachen wie Krebs, Diabetes oder Herzversagen plötzlich scheinbar eingedämmt – jedenfalls in der Statistik.

Das Bundesamt kann sich dahinter verstecken, dass man ja nur eintrage, was gemeldet werde. Hausärzte, die bei alten, polymorbiden Menschen der Bequemlichkeit halber einfach Covid-19 als Ursache eintrugen, verfälschten das Bild.

Es wäre allerdings an den professionellen Statistikern des Bundes gewesen, darauf hinzuweisen, dass die Todesursachenstatistik der Schweiz unter diesen Umständen schlicht keinen Sinn macht. Denn dass Krebs und Co. einfach verschwunden sind, wird niemand ernsthaft glauben.