Nein, es gibt keine Feier im Freien. Der Maga-Star, der so gern im Volk badet wie Kleopatra in Milch, wird seinen Eid heute Mittag (Ortszeit) nicht vor, sondern im Kapitol ablegen.
Schnee und Eisregen haben das Drehbuch für die Inauguration umgeschrieben. Den Trump Aficionados ist’s einerlei. Zu Tausenden reisen sie aus ganz Amerika an, landen in der von Betonblöcken und Gitterzäunen durchsetzen Hauptstadt, bevölkern Restaurants und Hotellobbys.
Und dann bekommen sie ihn doch noch zu sehen. Am Tag vor der «Zeitenwende» zieht er in die Capital-One-Arena ein, zur «Siegeskundgebung». Und kündigt eine Mega-Maga-Mission an: Die «grösste erste Woche in der Geschichte der Präsidentschaft».
«Jede radikale und törichte Durchführungsverordnung der Regierung Biden wird innerhalb von Stunden nach meiner Vereidigung aufgehoben werden», so Trump bei der Kundgebung am Sonntag.
Ein Feuerwerk von rund 200 Präsidial-Edikten werde er zünden. «Sie werden eine Menge Spass haben beim Fernsehen.»
Vor Tagen bereits machte das Gerücht wie ein Lauffeuer die Runde: Sobald Trump nach dem Amtseid seine Hand von der Bibel genommen habe, würden seine Leute ausschwärmen, illegale Migranten einfangen und sie deportieren.
«Wenn morgen Abend die Sonne untergeht, wird die Invasion an unseren Grenzen zum Stillstand gekommen sein», verspricht nun Trump, «und alle illegalen Immigranten werden in der einen oder anderen Form auf dem Weg zurück nach Hause sein.»
Ein Füllhorn von Ankündigungen giesst er ins Publikum.
Er werde «die verbleibenden Aufzeichnungen über die Ermordung von Präsident John F. Kennedy und dessen Bruder Robert Kennedy sowie von Doktor Martin Luther King Jr. öffentlich zugänglich machen».
Ausserdem werde er einen «grossen Raketenabwehrschild ‹Iron Dome›» bauen. Und das von Wirbelstürmen geplagte North Carolina werde er wieder auf die Beine bringen.
Die Menge tobt. Den Soundtrack dazu liefert Kid Rock, der Leibbarde des Präsidenten.
Vieles hat Trump bereits bewegt, noch ehe er zurück im Amt ist. Während er bei seiner letzten Kundgebung am Sonntag auf der Bühne steht, flimmern Bilder von befreiten Geiseln aus Gaza über die TV-Schirme.
«Ich bin froh, dass die ersten Geiseln soeben freigelassen wurden. Und wer weiss, was noch alles passieren wird.»
Hoffentlich ist es nicht so eine Enttäuschung, wie beim Versprechen: ich werde den Ukraine Krieg innerhalb 24 Std beenden, vor meinem Amtsantritt! Und dann all diese Forderungen und Drohungen gegenüber Dänemark und Ankündigung von Strafzöllen! Ich sehe Trump nun mit gemischten Gefühlen: Ami, Nato und all die Stützpunkte, alles noch da Der hat mich schon enttäuscht! Im ‚Cash‘ habe ich gestern einen realistischeren Bericht gelesen, als den in der Weltwoche! Die Weltwoche sieht das Ganze zu rosa!
Dimitrij Medwedew: „Trump wird den Krieg in der Ukraine nicht stoppen, wenn er es versuchen würde, könnte er der neue Kennedy werden“ „Für Russland werden die US-Wahlen nichts ändern, da die Positionen der Kandidaten den parteiübergreifenden Konsens über die Notwendigkeit, unser Land zu besiegen, voll und ganz widerspiegeln.“
Ich freue mich auf die 200 Präsidial-Edikten. Die MSM werden in Schnappatmung verfallen. Sie werden total überfordert sein. Es wird unmöglich, auf alle Punkte einzugehen.