Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hat Spekulationen über eine russische Invasion in Europa als «absurd» zurückgewiesen. In einem Interview mit Tucker Carlson erklärte Witkoff, Moskau habe weder Interesse an einem Angriff auf Nato-Staaten noch an einer vollständigen Besetzung der Ukraine.

«Das ist vollkommen ausgeschlossen», sagte Witkoff auf die Frage, ob Russland einen Vormarsch durch Europa plane. «Zu 100 Prozent.» Witkoff weiter: «Wir haben heute die Nato – das gab es im Zweiten Weltkrieg nicht.» Ähnliche Rhetorik, so Witkoff, diene westlichen Politikern dazu, sich als neue Churchills zu inszenieren.

Auch die Vorstellung, Russland wolle die Ukraine vollständig einnehmen, sei unrealistisch. «Das wäre wie Gaza zu besetzen – wer will das wirklich?», sagte der Gesandte und zog damit einen provokanten Vergleich zum Nahostkonflikt. Russland habe seine strategischen Ziele bereits erreicht: «Sie haben die fünf Regionen zurückgeholt, sie haben die Krim. Was brauchen sie noch?»

Witkoff hatte Anfang März direkte Gespräche mit Wladimir Putin geführt und zeigte sich zuversichtlich, dass ein Waffenstillstand «in wenigen Wochen» möglich sei – sofern die USA ihre Sanktionen lockerten und ein tragfähiges Abkommen zustande käme.

Westliche Regierungschefs hatten zuletzt wiederholt gewarnt, Russland könne innerhalb der nächsten Jahre Nato-Territorium ins Visier nehmen. Putin bezeichnete diese Aussagen als «Unsinn». Witkoffs Interview dürfte diese Debatte neu entfachen – und gleichzeitig Trumps friedenspolitische Linie stärken.