In Tschechien ist der Ausbau der Kernenergie beschlossen worden: Die Regierung gab bekannt, vier neue Reaktoren zu errichten – zwei davon im Atomkraftwerk (AKW) Temelin, das nahe der Grenze zu Bayern liegt. Pikant: Deutschland hat vor gut einem Jahr das letzte Atomkraftwerk vom Netz genommen – und trotzdem spielen Atomstrom-Importe nach wie vor eine signifikante Rolle im Stromnetz.

Die aktuellen tschechischen Kernkraftwerke umfassen sechs Reaktorblöcke in den Anlagen Temelin und Dukovany. Mit den Neubauten erhöht sich ihre Anzahl auf zehn. Die Entscheidung der tschechischen Regierung, zusätzlich zu einem geplanten Reaktor in Dukovany nun drei weitere Reaktoren zu bauen, zwei in Temelin und einen weiteren in Dukovany, spiegelt das fortgesetzte Engagement des Landes für die Kernenergie wider.

Die Pläne stossen in Tschechien nicht nur auf Zustimmung, sondern auch auf Kritik, hauptsächlich aufgrund der hohen Kosten, die mit dem Bau der neuen Reaktoren verbunden sind. Trotzdem plant das Land, bis 2040 mehr als die Hälfte seiner Energie aus Atomkraft zu beziehen, was die strategische Entscheidung für eine diversifizierte und unabhängige Energieversorgung unterstreicht.