74 Prozent der Menschen in Deutschland halten die Kirchensteuer für nicht mehr zeitgemäss. Dies ergab eine repräsentative Umfrage von Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur. Nur 13 Prozent halten die Abgabe für angemessen.

Die Umfrage wirft Fragen auf über die finanzielle Situation der Kirchen: Im vergangenen Jahr nahmen die katholische Kirche mehr als 6,8 Milliarden Euro und die evangelische Kirche mehr als 6,2 Milliarden Euro durch Kirchensteuern ein – trotz sinkender Mitgliederzahl.

Kirchenaustritte könnten bei den Glaubensinstitutionen langfristig zu finanziellen Nöten führen. Der mit 49 Prozent der Fälle häufigste Grund, warum sich Menschen von den Kirchen abwenden, ist in Deutschland der Skandal um sexuellen Missbrauch. 25 Prozent gaben den schwindenden Glauben an. 20 Prozent sehen einen Reformstau als möglichen Austrittsgrund. In 18 Prozent der Fälle geben Leute an, es gebe keine Gründe, aus der Kirche auszutreten.