Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat der Welt nach Überzeugung seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock «unerträglich Lügen» aufgetischt.

Auf dem OSZE-Ministertreffen in Malta hat Deutschlands Aussenministerin deutliche Worte für die Rede Lawrows gefunden. Nachdem er den Westen für den Krieg in der Ukraine verantwortlich machte, sagte sie: «Sie können sich selbst etwas vormachen, aber uns, den 1,3 Milliarden Menschen in der OSZE-Region, können Sie nichts vormachen», so die Grünen-Ministerin. Sie appellierte an die Mitgliedsstaaten, sich weiterhin für Frieden, Freiheit und Sicherheit einzusetzen.

Lawrow hatte dem Westen vorgeworfen, einen «heissen Krieg» zu provozieren und die OSZE zu instrumentalisieren. Während seiner Rede verliessen mehrere Delegationen demonstrativ den Saal. Lawrows Teilnahme war sein erster Besuch in einem EU-Mitgliedstaat seit dem russischen Einmarsch im Februar 2022, trotz bestehender EU-Sanktionen gegen ihn.

US-Aussenminister Antony Blinken kritisierte Lawrow ebenfalls scharf und warf ihm vor, sich einem offenen Dialog zu entziehen. Lawrows Anschuldigungen bezeichnete er als Teil einer «Desinformationskampagne».