CDU und CSU wollen das Informationsfreiheitsgesetz in seiner derzeitigen Form abschaffen. Das geht aus dem Abschlusspapier der Arbeitsgruppe «Bürokratierückbau, Staatsmodernisierung, Moderne Justiz» hervor, über das das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Die umstrittene Passage findet sich unter dem Punkt «Stärkung der repräsentativen Demokratie», wo es heisst: «Das Informationsfreiheitsgesetz in der bisherigen Form wollen wir hingegen abschaffen.»

Das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) regelt bislang den Zugang von Bürgern zu amtlichen Informationen von Bundesbehörden, öffentlichen Institutionen und staatsnahen Unternehmen. Es bildet eine der zentralen Grundlagen staatlicher Transparenz und demokratischer Kontrolle durch die Öffentlichkeit. Jedermann kann derzeit Anfragen stellen und Akten einsehen – ein Recht, das nun zur Disposition steht.

Die Union argumentiert, der Bundestag solle selbst zur effektiveren Kontrolle von Regierung und Verwaltung gestärkt werden. Bürgerrechte auf Informationszugang scheinen in diesem Konzept jedoch keine Priorität mehr zu geniessen. Kritiker befürchten eine Aushöhlung demokratischer Kontrollmechanismen und eine Rückkehr zu intransparentem Verwaltungshandeln.

Während SPD-Vorschläge im Papier rot markiert sind, erscheinen CDU/CSU-Vorschläge in blauer Schrift – darunter auch die Forderung zur Abschaffung des IFG. Bürgerrechtler und Journalisten sehen darin ein Alarmsignal: Eine solche Änderung würde die Schwelle zur Intransparenz im Staatswesen deutlich herabsenken.