Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gibt die Krim und den Donbass auf – und ändert seinen Kurs im Ukraine-Krieg. In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien erklärte er: «Wir können unsere Gebiete nicht aufgeben. Die Verfassung der Ukraine verbietet das», so Selenskyj. «De facto stehen diese Gebiete derzeit unter russischer Kontrolle. Uns fehlt die Kraft, sie zurückzugewinnen. Wir können nur auf diplomatischen Druck der internationalen Gemeinschaft setzen, um Putin an den Verhandlungstisch zu zwingen.»

Die Situation im Ukraine-Krieg zeigt sich zunehmend festgefahren. Nach einer ukrainischen Sommeroffensive, die begrenzte Fortschritte in der Region Kursk brachte, befinden sich Selenskyjs Truppen vielerorts in der Defensive. Probleme mit der Nachschubversorgung und hohe Verluste erschweren die militärischen Bemühungen. Russland verstärkte zuletzt seine Frontlinien, auch durch den Einsatz von Soldaten aus Nordkorea.

Selenskyj betonte, ein militärischer Rückzug oder Verhandlungen zu russischen Bedingungen kämen nicht in Frage. Gleichzeitig räumte er ein, dass die Ukraine sich weder in einer starken noch in einer schwachen Position befinde.