Für Thomas Mann waren nationalistisch übersteigerte Kinder eine «unnatürliche und niederschlagende Erscheinung». Seine Begründung: «Kinder bilden ja eine Menschenspezies und Gesellschaft für sich, sozusagen eine eigene Nation; leicht und notwendig finden sie sich, auch wenn ihr kleiner Wortschatz verschiedenen Sprachen angehört, auf Grund gemeinsamer Lebensform zusammen.»

Auf traurige Weise widerlegen dieses Urteil Vorgänge, die sich in der Stadt Vernier bei Genf zugetragen haben. Dort stehen riesige Wohnblocks aus den sechziger Jahren und viele Sozialwohnungen – der Ausländeranteil beträgt 45 Prozent.

An einer dortigen Primarschule im Stadtteil Le Lignon wurde jetzt ein verstörendes Video aufgenommen und ins Netz gestellt. Es zeigt eine ganze Schar von Kindern, die mit grossem Geschrei auf einer am Boden liegenden Nationalflagge der Republik Serbien herumtrampeln.

Das Ziel dieser entfesselten Kinder geht ganz eindeutig dahin, den Staat Serbien sowie die serbischstämmigen Bewohner der Schweiz zu beleidigen und zu erniedrigen. Dass die Rädelsführer dieser beschämenden Szenen aus Albanien beziehungsweise dem Kosovo stammen, ist ziemlich naheliegend.

Das multikulturelle Primarschulhaus im früheren Bauerndorf Vernier, welches heute so viele Einwohner zählt wie Freiburg oder Chur, ist Sinnbild einer völlig gescheiterten Integrationspolitik. Wenn selbst die Kinder von Zuwanderern aus dem Balkan ihre Konflikte in unser Land tragen, wird auch die Schweiz zum Pulverfass ethnischer Unruhen.

Das gilt nicht nur für das genferische Vernier. Denn Vernier ist in der Schweiz mittlerweile fast überall.