Wie erfolglos darf ein Schweizer Team sein, damit es trotzdem noch von Sportministerin Viola Amherd empfangen wird?
Die Antwort in Kurzform: sehr, sehr erfolglos.
Denn die Bilanz der Schweizer Frauen-Fussballnationalmannschaft ist alles andere als herausragend: Das Team spielte in diesem Jahr vierzehn Spiele. Sechsmal verlor die Mannschaft, siebenmal verbuchten die Fussball-Frauen ein Remis. Nur ein einziges Mal konnten sie gewinnen.
Der Tiefpunkt: Die 1:7-Klatsche in der Nations League gegen Spanien Ende des letzten Monats. Konsequenz: Die Trainerin musste – wenig überraschend – ihren Hut nehmen.
Und jetzt die Sensation: Obwohl sportlich unterirdisch unterwegs, werden die Kickerinnen mit einer Visite bei der Verteidigungsministerin in Bern geehrt.
«Bundesrätin Viola Amherd, Chefin VBS, lädt die Schweizer Fussballnationalmannschaft der Frauen zu einem Empfang ins Bundeshaus ein und gratuliert den Spielerinnen und Offiziellen unter anderem zu ihren Erfolgen an der Fussball-Weltmeisterschaft 2023», heisst es in der Einladung für den 29. November.
Zur Erinnerung: Die Schweizerinnen überstanden in diesem Jahr mit Ach und Krach die Gruppenphase an der Weltmeisterschaft – und flogen dann hochkant mit 5:0 gegen die späteren Siegerinnen von Spanien aus dem Turnier.
Es ist offensichtlich: Hier will eine zeitgeistige Politikerin, die sich als Vorkämpferin für Frauenthemen sieht, mit der Brechstange eine Verlierertruppe ins rechte Licht rücken.
Ob es nützt, wird sich weisen.
Jene Leute, die sich tatsächlich für Frauenfussball interessieren, haben sich längst ihr Bild über diese Truppe gemacht.
Sie hat als Bundesrätin ebenso viele Klatschen eingefangen. Darum Gleich zu Gleich gesellt sich gern!
Von Amherd empfangen zu werden, würde ich nicht unbedingt als Ehrung bezeichnen.
Die «Schönschreiberei» von Nationalteams ist disziplinübergreifend: Fussball Frauen- wie Männerteam, Eishockey, Handball usw. Allerdings ist das unberechtigte «hochschreiben» dieser wenig begabten Damen besonders auffällig. Mit der permaneten Ueberbewertung wird letztlich eine Erwartungshaltung befeuert die sich kontraproduktiv auf die Leistung auswirkt. Man (Frau) glaubt logischerweise irgendwann selber sie könnte etwas.