Die Schweiz ist das Land mit der europaweit höchsten und weltweit drittgrössten wirtschaftlichen Freiheit. Das zeigt der Jahresbericht des Index für wirtschaftliche Freiheit 2024, der in der Schweiz vom Liberalen Institut mitherausgegeben wird.
Hongkong holte sich den Spitzenplatz als das Land mit der grössten wirtschaftlichen Freiheit von Singapur zurück, nachdem es im letztjährigen Bericht erstmals von Singapur überholt worden war.
Dies ist jedoch einzig auf die verschlechterte Situation in Singapur und nicht auf eine Verbesserung in Hongkong zurückzuführen. Hongkong, das unter einer verstärkten Einmischung durch China leidet, hat in nur vier Jahren enorm an Freiheit eingebüsst: Lag der Wert im Index im Jahr 2018 noch bei 9,05, sank er bis 2022 auf nur noch 8,58.
Gefolgt wird Hongkong im diesjährigen Ranking von Singapur, der Schweiz, Neuseeland, den USA, Dänemark, Irland, Kanada, Australien und Luxemburg. Die Schlusslichter bilden der Sudan, Simbabwe und Venezuela. Diktaturen wie Kuba und Nordkorea werden wegen fehlender Daten im Ranking nicht aufgeführt.
Der Bericht, der sich auf Daten aus dem Jahr 2022 bezieht, bestätigt den engen Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Freiheit und Wohlfahrtsentwicklung:
* Die freiesten 25 Prozent aller Länder weisen ein Bruttoinlandsprodukt pro Kopf von 52.877 Dollar auf, die unfreisten 25 Prozent dagegen kamen nur auf 6968 Dollar. In wirtschaftlich freien Ländern verdient man also rund acht Mal mehr als in unfreien Ländern.
* Die ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung in den freiesten Ländern erwirtschafteten ein Pro-Kopf-Einkommen von 7610 Dollar, während die ärmsten 10 Prozent der Bevölkerung in den unfreiesten Ländern lediglich 952 Dollar verdienten. Damit verdienten die ärmsten 10 Prozent in den freiesten Ländern mehr als die Durchschnittsbevölkerung in den unfreisten Ländern.
* Im unfreiesten Viertel sind 30 Prozent der Bevölkerung von extremer Armut betroffen (2,15 Dollar pro Tag), während es im freiesten Viertel aller Länder lediglich 1 Prozent sind.
* Die Lebenserwartung liegt im freiesten Viertel aller Länder bei 80,5 Jahren, im unfreiesten Viertel bei 64,9 Jahren. In freien Ländern leben die Menschen also rund 16 Jahre länger.
* Die Kindersterblichkeit betrug im freiesten Viertel aller Länder 4,3 Prozent, im unfreiesten Viertel hingegen 39,8 Prozent. Die Kindersterblichkeit ist also in unfreien Ländern rund neun Mal höher als in freien Ländern.
* Menschen in den 25 Prozent freiesten Ländern gaben an, rund 40 Prozent glücklicher zu sein als Menschen in den unfreiesten Ländern der Welt.
* Der Environmental Performance Index bewertet die Länder anhand ihrer Leistungen in den Bereichen Klimawandel, Umweltgesundheit und Vitalität der Ökosysteme. Im Vergleich zu den wirtschaftlich unfreien Ländern schneiden die freiesten Länder bei dieser Messung des Umweltbewusstseins um mehr als 50 Prozent besser ab.
Die Schweiz kommt im aktuellen Rating auf die folgenden Werte (auf einer Skala von 1 bis 10):
* Umfang der Staatstätigkeit: leichte Verbesserung von 7,5 auf 7,6 (weltweit ist das nur Platz 31 in diesem Bereich)
* Rechtsstaatlichkeit und Schutz des Privateigentums: Verschlechterung von 9 auf 8,9 (weltweit Platz 4 in diesem Bereich)
* Zugang zu stabilem Geld: Verschlechterung von 9,9 auf 9,6 (hier belegt die Schweiz weltweit den zweiten Platz)
* Freiheit zu weltweitem Handel: wie im Vorjahr bei 8,1 (weltweit ist das nur Platz 54 in diesem Bereich)
* Regulierungsdichte: wie im Vorjahr bei 8,0 (damit liegt die Schweiz in diesem Bereich auf Platz 10)
Trotz des insgesamt relativ guten Abschneidens im Verhältnis zu anderen Ländern darf jedoch kein falscher Eindruck entstehen: Der Staatsumfang ist in der Schweiz entschieden zu gross. Dreissig Länder schneiden in diesem Bereich besser ab als die Schweiz.
Würde die Staatstätigkeit reduziert, könnten enorme Wachstumspotenziale freigesetzt werden. Auch beim Zugang zum internationalen Handel gibt es noch viel Raum nach oben, zumal die Schweiz hier weltweit nur den 54. Platz belegt. Ein offener Zugang zum Weltmarkt wäre gerade für ein ressourcenarmes Land wie die Schweiz zentral, um den Wohlstand zu erhalten und auszuweiten. Das eifrige Übernehmen von Sanktionen aus dem Ausland hilft hier sicherlich auch nicht.
Unter den zehn wirtschaftlich freiesten Ländern der Welt finden sich neben Hongkong (8,58 Punkte), Singapur (8,55) und der Schweiz (8,43) auch Neuseeland (8,39), die USA (8,09), Dänemark (8,02), Irland (8,02), Kanada (7,99), Australien (7,98) und Luxemburg (7,98).
Unter den weiteren grossen Volkswirtschaften belegen Japan Rang 11, Deutschland Rang 16, Frankreich Rang 36 und Italien Rang 51. Mexiko liegt auf Rang 65 und damit vor Südafrika (Rang 81), Indien (Rang 84), Brasilien (Rang 85), China (Rang 104) und Russland (Rang 119). Dies zeigt das erhebliche Aufholpotenzial, das die sogenannten Brics-Staaten noch haben.
Auffallend ist, dass die wirtschaftliche Freiheit seit den übereifrigen Staatseingriffen im Zuge der Corona-Krise weltweit stark gesunken ist. Zwischen 2000 und 2019 stieg die durchschnittliche Bewertung der wirtschaftlichen Freiheit von 6,58 auf 6,94, aber im Jahr 2020 fiel die durchschnittliche Bewertung auf 6,63 und 2021 auf 6,62. Im Jahr 2022 sank der Wert sogar auf 6,56. Das letzte Mal, dass die durchschnittliche Bewertung der wirtschaftlichen Freiheit weltweit so niedrig war, war 2009.
Olivier Kessler ist Direktor des Liberalen Instituts.
Ich bin zwar kein studierter Ökonom, aber so simpel wie Herr Kessler sich das zusammenreimt und mit Zahlen zu untermauern versucht ist das nicht. Wie sieht es den im „Wertewesten“ denn aus. Die Reichsten werden immer reicher und das geht nur auf Kosten der anderen. Einen Gipfel des Reichtums sehen die Menschen nie, die nämlich, die das größte Vermögen haben, mühen sich, es zu verdoppeln. Die Kluft zwischen Reich und Arm wächst. Das bedroht den Zusammenhalt zwischen den Menschen.
"Südafrika (Rang 81), Indien (Rang 84), Brasilien (Rang 85), China (Rang 104) und Russland (Rang 119). Dies zeigt das erhebliche Aufholpotenzial, das die sogenannten Brics-Staaten noch haben." Ha ha selten so gelacht, als würden die in diesen zentral gelenkten Autokratien und sonst eher chaotischen oder feudalistischen Staaten mit Kastensystem je "aufholen". Dass die Freiheit 2009 so niedrig lag, hatte denk mit den viel zu freien Finanzmärkten zu tun, die die Staaten in Geiselhaft nahmen.
200 Jahre umsonst! Zurück zur Scholle ist die Ideologie der woken linken Flachpfeifen.