Karsten Warholm ist ein Genie der Leichtathletik. Über 400 Meter HĂŒrden lĂ€uft er seine Konkurrenten in Grund und Boden. Der 27-jĂ€hrige Norweger ist Olympiasieger, (mehrfacher) Weltmeister und Weltrekordhalter.

Am Sonntagabend – anlĂ€sslich des Diamond-League-Meetings in Stockholm – machte er aber eine gĂ€nzlich neue Erfahrung: Auf der Zielgerade standen unvermittelt drei Klimaaktivistinnen im Weg. Da Warholm auf Bahn 8 (ganz aussen) lief, wurde er selber nicht behindert und lief souverĂ€n zum Sieg. Seine Konkurrenten allerdings waren nicht in der Lage, den Lauf regulĂ€r zu beenden.

Danach war es Warholm, der im Interview deutliche Worte fand: «Was sich diese Leute leisten, ist ekelhaft. Sie hindern Athleten an der Arbeit, die sich monatelang auf diese Rennen vorbereiten.» GrundsÀtzlich habe er nichts gegen Demonstrationen: «Aber wer demonstriert, soll dies auf zivilisierte Weise machen.»

Der Ärger des Spitzensportlers drĂŒckt die GefĂŒhlslage in einem wachsenden Teil der Öffentlichkeit aus. In ihrem fast schon pathologischen Ringen um MedienprĂ€senz verspielen die Klimaaktivisten alle Restsympathien.

Sie stossen auch jene Menschen vor den Kopf, die (wie Warholm) eigentlich ein Sensorium fĂŒr Umweltthemen besitzen. Im Fussball wĂŒrde man von einem klassischen Eigentor sprechen.