Moskau spricht erstmals vom «Krieg» in der Ukraine. Mehr als zwei Jahre nach Beginn des Konflikts änderte Russland seine offizielle Sprachregelung von einer «speziellen militärischen Operation» zu einem Kriegszustand.

Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, sagte, die Konfliktsituation sei zu einem Krieg für Russland geworden, sobald der «kollektive Westen» als Teilnehmer auf der Seite der Ukraine in Erscheinung trat. Diese Aussage signalisiert die Bereitschaft Russlands für eine Auseinandersetzung mit den Vereinigten Staaten und deren Verbündeten.

Laut Analysten ermöglicht die veränderte Sprache, weitreichendere Entscheidungen treffen zu können, die üblicherweise mit einem Kriegszustand verbunden sind – etwa weitere Mobilisierungen. Mark Galeotti, ein Autor mehrerer Bücher über Putin und Russland, interpretiert die Äusserungen auf dem Onlineportal Aljazeera als Aufforderung an jeden Russen, sich auf eine kriegsähnliche Haltung einzustellen und zu erkennen, dass es keinen Mittelweg mehr zwischen Patrioten und Verrätern gibt, wie von Putin definiert.