Die Aussage von Bundespräsident Alain Berset, dass er gegen Waffenlieferungen und für Friedensverhandlungen sei und bei «gewissen Kreisen» einen «Kriegsrausch» wahrnehme, löst im Parlament heftige Diskussionen aus.
FDP-Chef Thierry Burkart zeigt sich im Schweizer Fernsehen schockiert: «Das schadet dem Ansehen und der Positionierung unseres Landes.»
Mitte-Chef Gerhard Pfister sieht in der Aussage Bersets ein gefährliches Narrativ: «Indem Bundespräsident Berset einfach den Vorwurf» – der Kriegstreiberei – «im Raum stehen lässt, macht er etwas, das ich für einen Bundespräsidenten als sehr problematisch empfinde.»
SP-Fraktionschef Roger Nordmann, der sich offenbar angesprochen fühlt, weist den Vorwurf des Kriegsrausches zurück: «Nicht in der Schweiz ist man in einem Kriegsrausch, sondern Herr Putin ist in einem Kriegsrausch.»
Einzig SVP-Präsident Marco Chiesa verteidigt Bundesrat Berset, dessen Position «vernünftig» sei. Der Tessiner sagt: «Das Neutralitätsrecht ist klar: Keine Waffen an Kriegsparteien.» Seiner Ansicht nach ist die Neutralität einer der wichtigsten Werte der Schweiz. «Sie hat Sicherheit, Wohlstand und Freiheit gebracht.»