Geert Wilders und seine Partei PVV sind Sieger der Parlamentswahlen in den Niederlanden. Laut aktuellen Prognosen kommt die PVV auf 35 der 150 Sitze. Die amtierende VVD des bisherigen Ministerpräsidenten Mark Rutte, die mit einer neuen Spitzenkandidatin angetreten war, kommt demnach auf 23 Mandate. Ein Linksbündnis holt 26 Sitze.

Wilders, der von internationalen Medien als «Rechtspopulist» bezeichnet wird, hatte seit Wochen in allen Umfragen zugelegt. Notgedrungen schloss die Regierungspartei VVD kurz vor der Wahl eine Koalition mit ihm im Unterschied zur Vergangenheit nicht mehr aus.

Wie eine neue Regierung aussehen könnte, ist derzeit aber noch offen. Wilders hat in ersten Reaktionen deutlich gemacht, dass er als Vertreter der nunmehr stärksten Partei im Parlament die Verantwortung übernehmen will und zur Zusammenarbeit mit anderen Parteien bereit ist.

Der rechtskonservative Politiker hatte vor allem mit seiner entschiedenen Haltung gegenüber islamischen Zuwanderern gepunktet. Zu seinem Programm gehörte die Schliessung von Moscheen und ein Verbot des Korans. Von diesen Forderungen will Wilders allerdings laut neuesten Aussagen abrücken.

Die bisher amtierende Mitte-rechts-Koalition war nach achtzehn Monaten zu Ende, weil sie sich in der Migrationsfrage nicht einigen konnte. Der amtierende Ministerpräsident Rutte liebäugelt derzeit mit einer Kandidatur als Nato-Generalsekretär.