Die AfD steht unter Druck, seit Jian Guo, der Mitarbeiter des EU-Parlamentariers Maximilian Krah, wegen Verdachts der Spionage für China festgenommen wurde. Die Weltwoche berichtete.

Die Zeitung Bild listet sieben offene Fragen zur Affäre auf. Denn derzeit sind mehr Dinge ungeklärt als erwiesen.

Demnach hat es schon viel früher Hinweise auf ein verdächtiges Verhalten von Guo gegeben. Der Student trat der SPD bei und gründete eine Import- und Exportfirma. Ein Lebenslauf, der Geheimdienste meist stutzig macht.

Schon vor drei Jahren habe die sächsische AfD dem EU-Abgeordneten Krah geraten, seinem Mitarbeiter zu kündigen. Und seit einigen Monaten hätten Gerüchte über China-Spione in seinem Umfeld die Runde in Brüssel gemacht.

Offen ist deshalb auch, warum Maximilian Krah nicht selbst durchgegriffen und Jian Guo rechtzeitig entlassen hat. Offiziell zeigte er sich überrascht von der Verhaftung seines Angestellten.

Rätsel gibt auch der Wechsel von Guo von der SPD zur AfD auf. Er müsste seine politischen Ansichten diametral gedreht haben oder einer Weisung aus Peking gefolgt sein.

Gleichzeitig kursiert das Gerücht, Krahs Mitarbeiter könnte ein Doppelagent gewesen sein. Demnach hätten ihn deutsche Behörden genutzt, um Informationen über seinen Arbeitgeber und die AfD allgemein zu erhalten. Konkrete Hinweise darauf gibt es derzeit nicht.

In Brüssel zeigt man sich zudem erstaunt darüber, dass das Büro des Verhafteten bisher nicht versiegelt wurde, wie es bei früheren Festnahmen – wie bei der Korruptionsaffäre um Eva Kaili, der ehemaligen Vizepräsidentin des Europaparlaments – geschah.

Gesichert ist: Als deutsch-chinesischer Doppelbürger wurde Jian Guo nicht vertieft durchleuchtet. Für seinen Job an der Seite eines EU-Abgeordneten brauchte er nur ein polizeiliches Führungszeugnis.