Britta Hasselmann ist das Gegenteil von Robert Habeck. Er der fluffige Wohlfühlbär, sie die pedantische Korinthenkackerin. Er verströmt den Charme des coolen Sportlehrers, sie die Aura der strengen Handarbeitslehrerin.

Gerade deshalb sollte man hören, was sie sagt. Schliesslich war sie es auch, die CDU und SPD bei Koalitionsverhandlungen über den Tisch zog, an denen die Grünen gar nicht beteiligt waren.

Nun hat sie die Rolle der Partei in einem Interview definiert. Auch wer die Metamorphose der Partei von der Sponti- zur Nato-Truppe kennt, erschrickt: mehr Überwachung, mehr Militär, mehr Abgaben – kurz: mehr Staat.

«Wir Grüne haben Deutschland sicherer gemacht», verkündete Hasselmann. Was sie wirklich meinte: Der Staat gehört uns. Der Marsch durch die Institutionen ist abgeschlossen. Ohne uns geht nichts mehr, geschweige denn gegen uns.

Die Grünen sind die Pickelhauben-Partei des 21. Jahrhunderts. So intolerant, autoritär und staatshörig wie das Grossbürgertum unter Wilhelm zwo.

Diederich Hessling, der Protagonist in Heinrich Manns «Untertan», der Satire über das Kaiserreich – er würde heute grün wählen.