Dass die öffentlich-rechtlichen Sendungen politisch einseitig sind, bestätigen nun sogar die eigenen Mitarbeiter. Dominik Rzepka, Hauptstadtkorrespondent des ZDF, räumte nach der Sendung «Schlagabtausch» ein: «Im Publikum sassen relativ viele Zuschauer von der HU Berlin und der FU Berlin. Das sind zwei eher linke Universitäten hier bei uns in Berlin, die extra angeschrieben und eingeladen wurden. Es war so gesehen nicht wirklich repräsentativ.»

Die Folgen: Während FDP-Vorsitzender Christian Lindner oder CSU-Politiker Alexander Dobrindt nur verhaltenen Applaus erhielten, wurden Grüne und Linke bejubelt. Besonders die scharfe Attacke von Jan van Aken (Linke) gegen AfD-Co-Chef Tino Chrupalla sorgte für laute Zustimmung aus dem Publikum.

Nun kommt Kritik auch aus der Politik. CDU-Politiker Jan-Marco Luczak warf dem ZDF auf X vor, mit einer solchen Inszenierung das Neutralitätsgebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu untergraben. «So macht ihr die AfD erst richtig gross», schrieb er. Auch FDP-Vize Wolfgang Kubicki forderte eine Erklärung vom Sender: «Es ist offensichtlich, dass Grüne und Linke ihre Claqueure zielgerichtet in diese Sendung geschleust haben, um das Meinungsbild der Fernsehzuschauer zu beeinflussen.»

Das ZDF widersprach dieser Darstellung. «Interessierte Bürger konnten sich für die Sendung bewerben, es waren 127 zu Gast. Die politische Einstellung wurde nicht abgefragt», erklärte ein Sprecher. Dennoch bedauere man, dass es zu einseitigen Reaktionen gekommen sei.