Schon der Name lässt Interpretationsspielraum: Alex Consani. Das 21-jährige britische Model wurde als Mann geboren – tritt nun aber als Frau auf. Und dies mit durchschlagendem Erfolg. 2023 wurde Alex als erstes Transgender-Model zum «Victoria's Secret»-Engel befördert. Sie (bzw. er) läuft für grosse Designer wie Chanel, Burberry und Stella McCartney.

Es versteht sich fast von selber, dass in der Modeszene die Geschlechter und Identitäten noch schneller und konsequenter verschmelzen als in anderen Branchen. Dies verhalf nun Alex Consani zu einem weiteren prestigeträchtigen Titel – demjenigen als Model des Jahres im Rahmen der British Fashion Awards.

In ihrer Dankensrede stimmte Alex das Hohelied auf die Inklusion an: Ihr Sieg sei ein «grosser Schritt in die richtige Richtung. Ich bin die erste Transfrau, die diesen Preis gewinnt! Aber ich kann diesen Preis nicht annehmen, ohne denen zu danken, die vor mir da waren, insbesondere den schwarzen Transfrauen, die wirklich für den Raum gekämpft haben, in dem ich mich heute befinde.»

In den sozialen Medien fallen die Kommentare weniger euphorisch aus: «Nur ein weiterer Mann, der einer biologischen Frau die Chance nimmt, zu glänzen», schreibt ein Nutzer auf X. Ein anderer fügt an: «Das ist, wie wenn im Sport ein Mann einen Frauenwettbewerb gewinnt.» Und ein anderer fragt sich: «Was geschieht mit der Welt?»

Gerade der Blick in den Sport könnte eine desillusionierende Antwort liefern: Wenn sich Männer im gleichen Wettkampf mit Frauen vergleichen, schafft sich der Frauensport ab. Auf die Modelszene bezogen, lässt dies nur einen Schluss zu: Der Laufsteg wird zur Bühne für eine Freakshow. Und die Gleichberechtigung wird ad absurdum geführt.