Der amerikanische Vizepräsident Vance hielt an der Sicherheitskonferenz in München eine kurze Rede.

Bevor ich seine Rede hörte, hatte ich vernommen, wie die meisten der anwesenden Politiker aus der EU aufheulten, statt richtig zuzuhören.

Dann machte ich mich an die Rede von Vance.

Er sprach oft in «Wir»-Botschaften: «Wir [gemeint die westlichen Demokratien] hatten das Glück, von unseren Völkern politische Macht übertragen zu bekommen.» – «Wir müssen über demokratische Werten nicht nur reden, wir müssen sie leben.» Und Vance betonte: «Ich sage ‹wir›, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir im selben Team spielen.»

Die selbstgerechten Europäer empörten sich, weil der Vizepräsident der USA nicht das Erwartete gesagt hatte.

Er schwatze der EU in innere Angelegenheiten drein, lautete der Vorwurf. Ist das denn verboten?

Dann sagte Vance, was seit Jahren zu erwarten war, nachdem die USA die finanziellen und militärischen Lasten der Nato (zur Verteidigung Europas) zum überwiegenden Teil allein getragen haben: In Zukunft sei nicht mehr mit dieser amerikanischen Unterstützung zu rechnen.

Die Europäer reagierten darauf wie verwöhnte Kinder, denen die Eltern die tägliche Schokolade kürzen.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter, die als Dolmetscherin Vance’ Rede gut verstand und die schweizerischen demokratischen Worte erkannte, brachte dies zum Ausdruck. Sie wurde sofort im Inland – von links und vom Kollegen Couchepin – hart kritisiert, weil sie die läppischen Reaktionen der EU nicht nachbetete.

Doch wer als Schweizer Vance’ Rede sorgfältig hörte, wurde ermahnt. Nur keine Abhängigkeiten!

Die Schweiz muss sich eigenständig verteidigen können. Das kann sie mittels der bewährten immerwährenden, bewaffneten und umfassenden Neutralität.