Die Debatten zwischen der EU und Ungarn zur Migrationspolitik werde diesen Herbst weitergehen und sich vertiefen. Das sagte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán in einer Rede.

In dieser kritisierte er den EU-Migrationspakt, gegen den sein Land und Polen protestiert hätten. Der Pakt war im Juni beschlossen worden, und bereits jetzt stehe fest, dass er gescheitert sei.

Die Flüchtlingsströme, die per Schiff zur italienischen Insel Lampedusa gelangen, verglich Orbán mit der «Invasion einer Armee». Ungarn habe sich seither gegen rund 130.000 versuchte Grenzüberschreitungen gewehrt. Dabei sei es zu Gewalttätigkeiten gekommen.

Vor drei Tagen seien Grenzwächter unter den Beschuss aus automatischen Waffen geraten. «Damit haben die Flüchtlinge den Rubikon überschritten», so der Ministerpräsident. Insgesamt sei es in kurzer Zeit zu 168 Gewalttaten gegen Polizisten gekommen, bei denen viele von ihnen verletzt worden seien.

Orbán schloss daraus: «Die Gewalt durch Flüchtlinge nimmt zu.» Ungarn werde sich dem Willen der EU-Bürokratie daher nicht länger beugen.