An diesem Samstag werden Tausende Chinesen an die Xiaofenqiao Nr. 1 in Nanjing pilgern. Die zwischen Schnellstrassen und Hochhäusern ruhende Villa fungiert heuer als Gedenkstätte für einen Mann, der am 23. November 1882 geboren und von Xi Jinping als «guter Deutscher» gepriesen wurde. Präsidiales Lob an einen Nazi?
In den frühen zwanziger Jahren bauten deutsche Siemens-Ingenieure unter John Rabe in der damaligen Hauptstadt Nanjing das Telefonnetz auf. 1937 passierte etwas, das sogar das Dauerzerwürfnis zwischen der damals herrschenden Kuomintang unter Chiang Kai-shek und den Kommunisten unter Mao Zedong überdecken sollte: Japanische Invasoren griffen Schanghai und Nanjin ...
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Leider hat das wirtschaftlich aufstrebende Nachkriegsdeutschland diese großen Verdienste des John Rabe um die Menschlichkeit nicht gewürdigt oder anerkannt. Erst nach einer Klage konnte er in einer untergeordneten Position wieder bei Siemens als Übersetzer arbeiten, eine auskömmliche Rente wurde ihm verweigert während ehemalige Nazis sogar als Minister, Bundeswehrgeneräle und Geheimdienstchefs wieder Karriere machten. Er lebte vor allem von der Unterstützung der chinesischen Regierung.
Nanjing - die ehemals südliche Hauptstadt von China - die für Jahrtausende den Sitz der chinesischen Dynastien bildete, erlebte um 1850 einen fürchterlichen Angriff der Japaner. Die Stadt wurde mit schrecklichen Kriegsverbrechen verwüstet und schlussendlich eingenommen. Hans RABE spielte dabei eine Rolle, indem er hunderte Chinesen retten konnte.
Die Geschichte Nanjings ist in einem Museum in der Stadt festgehalten. Dieser Krieg ist eindrücklich und fürchterlich zugleich, eine Schande.