Die Stimmung, die dieser Song beim Autofahren auslöst, ist phänomenal. Das wussten auch die Produzenten der Netflix-Erfolgsserie «Breaking Bad» und andere Filmemacher. Wer durch Amerika, Kreta oder den Jura cruised, kann nie falschliegen, wenn er «A Horse with No Name» erklingen lässt. Da stimmt einfach alles. Gute Feelings garantiert.

Der Song verläuft auf e-Moll und D 6/9, die herrlich auf der akustischen Gitarre zum Schrummen sind. Die Melodie ist dann schon anspruchsvoller und die hohe, feine Stimme von Dewey Bunnell der wahre Vollgenuss. Ursprünglich hiess das Lied der drei in London geborener Amerikaner «Desert Song», komponiert auf geborgten Gitarren. Glück hatten die Boys später, dass ihnen der ikonische Beatles-Produzent George Martin im Aufnahmestudio zur Seite stand. Erstaunlich auch, dass Michael Jackson aus dem Lied mal die Coverversion «A Place with No Name» bastelte. Viele Hörer hielten und halten den ursprünglich 1971 veröffentlichten Folkrock-Ohrwurm für einen Neil-Young-Song.

Der Autor wählte das Pferd als starke Symbolik und Metapher eines Vehikels, das in die Abgeschiedenheit der Wüste hinausgeht und gewisse Erkenntnisse erfährt. Keine Einflüsse einer getriebenen, verwirrten Welt – einfach Verschmelzung mit einem ruhigen, friedlichen Platz: «I’ve been through the desert on a horse with no name – It felt good to be out of the rain – In the desert you can’t remember your name ’cause there ain’t no one for to give you no pain.»

Zwei Akkorde, der richtige Groove und eine starke Melodie, himmlisch gesungen. Jackpot Bingo.