Sporthymnen kann niemand planen. Sie werden urplötzlich von den Fans adoptiert – egal, woher sie kommen. Wer kennt sie nicht, die Killerrefrains: «We Are The Champions» oder «It’s coming Home, It’s coming Home, Football’s coming home». Der grösste und emotionalste Song aber bleibt seit bald sechzig Jahren «You’ll Never Walk Alone». Wann immer ich dieses Lied höre, erstaunt es mich, dass die breite Masse den komplexen, vielschichtigen Song Zeile für Zeile mitsingen kann. Man sollte nie die Musikalität der Menschen unterschätzen – nie.
Doch wie kam dieser Knaller aus dem Musical-Feld nach Interpretationen von Elvis und Sinatra schliesslich in die Fussballsta ...
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Dieses Lied ist für mich eines der nichtssagendsten, schwülstigsten und nutzlosesten Musikstücke die ich kenne - und das es Abermillionen besoffener Fußballfans permanent grölen während sie miese Spiele schauen und von den Vereinen, der UEFA und FIFA wie die Weihnachtsgänse ausgenommen werden macht es nicht besser. Wer mich foltern möchte der braucht wie in Billy Wilders Film "1-2-3" nicht Itzi-bizi-Tini-Mini-Honululu-Standbikini auf eine Exzenterschallpatte pressen sondern dieses Machwerk.
per aspera ad astra: Es gibt eben Menschen, die haben trotz aller Widrigkeiten Freude an ihrem Leben und an ihren Aktivitäten. Da braucht es keine vielsagenden Musikstücke, denn die Situation, in der sie Freude empfinden, ist vielsagend genug. Diese Freude scheint manchen abzugehen und das ist eigentlich fast schon tragisch!
Der normale Fußballfan ist nicht besoffen, was denken Sie von uns? Wir werden auch nicht ausgenommen wie Weihnachtsgänse, denn wir sehen und hören uns das freiwillig an - weil Fußball im Stadion (fast) immer ein starkes Erlebnis ist. Und obwohl es auch miese Spiele gibt, ist das nicht die Regel, schon gar nicht in der Premier League. Wenn Sie keinen Spaß daran haben, ignorieren Sie's halt einfach. Das ist ja das Schöne an privaten Angeboten: Anders als staatliche können sie abgelehnt werden.