Er ist der Mann hinter den Snowden-Enthüllungen und dem Ende der Bolsonaro-Regierung in Brasilien: der Jahrhundertjournalist Glenn Greenwald. Ursprünglich Rechtsanwalt in Manhattan, reiste Greenwald vor zwanzig Jahren an die Copacabana in die Ferien, verliebte sich und blieb für immer. Und erschütterte bald die Weltpolitik mit seinen Recherchen. Je nachdem, wohin sich sein Fokus gerade richtet, erhält der 57-Jährige Applaus von links oder von rechts. Momentan kommt er mal wieder von rechts, weil sich Greenwald mit Brasiliens oberstem Richter anlegt, einem erbitterten Feind Jair Bolsonaros. «Ich würde es Journalismus nennen», bezeichnet Greenwald trocken seine Unberechenbarkeit. Was treibt diesen Mann? Unser Reporter Daniel Ryser hat ihn zusammen mit dem Fotografen Tomo Muscionico in seiner hochgesicherten Villa in Rio de Janeiro getroffen und einen Tag lang begleitet. Greenwald sprach über seine zehn Tage mit Edward Snowden in Hongkong, über Momente, wo er sicher war, er würde sterben, und über seine grosse Liebe David Miranda, den ehemaligen Jungen aus der Favela, der sein Leben veränderte und vor einem Jahr völlig unerwartet gestorben ist. zur Story
Roger Vadim machte seine Frau Brigitte Bardot zum Star. Der französische Lebemann und Filmregisseur («Et Dieu . . . créa la femme») eroberte aber nicht nur Bardots Herz, sondern – neben anderen – auch die Herzen von Catherine Deneuve und Jane Fonda. Der charmante Draufgänger starb im Jahr 2000. Bei seinen Erinnerungen an «die drei schönsten Frauen der Welt», die Vadim Mitte der achtziger Jahre zu Papier brachte, handelt es sich um ein herrliches Playboy-Idyll aus längst vergangener Zeit. zur Story
In wenigen Tagen soll es losgehen mit Giorgia Melonis ambitiösem Migrationsprojekt in Albanien. Während sich Europa in der Flüchtlingsfrage den «Schwarzen Peter» zuschiebt, hat die Primadonna der italienischen Politik gehandelt. Sie hat mit Tirana einen Deal vereinbart, wonach Visumsanträge von Mittelmeermigranten künftig in Balkanstaat geprüft werden sollen, bevor sie überhaupt EU-Territorium betreten. Vor der Ankunft des ersten Flüchtlingsschiffs hat sich Urs Gehriger in die Nation der Adler aufgemacht und die Container-Lager inspiziert. Dabei ist er auf ein Volk im Ferienrausch gestossen, das voller Stolz seine Hilfe den Europäern anbietet. Schliesslich sei man eine grosse Familie, sagen viele – nicht ganz selbstlos, wie sich bei näherer Betrachtung herausstellt. zur Story
Als Thilo Sarrazin vor vierzehn Jahren das Buch «Deutschland schafft sich ab» veröffentlichte, war die Aufregung gross: Man beschimpfte den ehemaligen Berliner Finanzsenator und Verwaltungsrat der Bundesbank als Eugeniker, Rassisten und Fremdenhasser, nannte ihn einen «als Aufklärer getarnten Brandstifter». Seine Partei, die SPD, leitete ein Verfahren zum Ausschluss des Nonkonformisten ein. Aber sein Buch traf den Nerv der Zeit, in zwei Jahren wurde es über 1,5 Millionen Mal verkauft. In seiner neuen Analyse «Deutschland auf der schiefen Bahn» zeigt sich, dass er die Trends damals richtig erkannt hatte. Sarrazin zeichnet ein Panorama der aktuellen Probleme Deutschlands, die keinen optimistischen Blick in die Zukunft erlauben. zur Story
Früher sammelten sich beim Autofahren viel mehr Insekten an der Windschutzscheibe als heute. Ist das ein Warnsignal, dass die Artenvielfalt abnimmt? Verarmt die Natur um uns herum? Vor der Abstimmung über die Biodiversitätsinitiative am 22. September laufen hitzige Debatten. Tierschützer rufen nach Schutzflächen, Bauern wehren sich gegen Kulturlandverlust. Wie sieht die Realität aus? Im Sonderheft Weltwoche Grün, das dieser Ausgabe beiliegt, erklären Fachleute, wie es um die Biodiversität in der Schweiz steht, welche Rolle sie für die Menschen spielt und was zu tun wäre.
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