Jens Bott: Was wir von der Welt wissen sollten.
Wiley-VCH, Weinheim (D), 2024. 1. Auflage, 397 S., broschiert, Fr. 38.90

 

Für ein Buch mit dem Titel «Was wir von der Welt wissen sollten» ist ein Umfang von knapp 400 Seiten ziemlich wenig. Doch dem Autor, Jens Bott, der hauptberuflich als Global Business Process Manager für ein Schweizer Pharmaunternehmen arbeitet, gelingt es, die grossen Fragen der Welt und Menschheit auf einfache und verständliche Art auf diesem Raum darzulegen.

Dass Bott dabei nicht in die Tiefe gehen kann, ist selbstredend, aber in seinem Buch liefert er genug Informationen, damit man nach der Lektüre in aktuellen Debatten zu Wissenschafts- und Gesellschaftsthemen mitreden kann. Das ist auch der Anspruch des Buchs. In zwei Teilen – «Die Natur» und «Der Mensch» – werden die Grundlagen dafür gelegt. In den Unterkapiteln geht es dann zum Beispiel um die Bedeutung und Wirkung der Mathematik, der Physik, der Chemie, der Biologie und des Universums oder der Sprache, ferner der Philosophie, Gesellschaft, Ökonomie und Geschichte der Menschheit.

Jens Bott bietet einen kompakten Werkzeugkasten an Allgemeinwissen an und stellt dabei immer auch die historischen Zusammenhänge her. Wer tiefer in ein Teilgebiet eintauchen möchte, muss zur reichlich vorhandenen Fachliteratur greifen. Hilfreich sind aus dieser Sicht deshalb auch die Angaben zur weiterführenden Literatur.

Marc Elsberg: Blackout – Morgen ist es zu spät.
Penguin Random House. 800 S., Fr. 29.90

 

Das Buch ist 2012 erschienen, beim Lesen hat man aber praktisch nirgends den Eindruck, es sei veraltet. Nein, es tauchen darin so vielfältige Bezüge zu heutigen Gegebenheiten auf, dass sie für Laien regelrechte Augenöffner sind. Gerade in jüngster Zeit hat Deutschland wegen Dunkelflauten (kaum Strom aus Wind- und Solarkraft) Europas Stromversorgung in massive Schwierigkeiten gebracht, und Hackerangriffe auf Elektrizitätsnetze häufen sich. Marc Elsberg, Bestsellerautor für Wissenschafts-Thriller, zeigt dem Publikum plastisch, wie Stromnetze funktionieren und was es heisst, wenn Energieproduktion und Konsum immer komplexer zusammengeschaltet werden. Verletzlichkeit durch Vernetzung.

In kalter Winterzeit, so Elsbergs Roman, wird in Europa eine verheerende Kettenreaktion von Stromausfällen ausgelöst, in Region nach Region schalten sich die Stromnetze ab, weil ihre Frequenz ausser Kontrolle gerät, die Lähmung breitet sich international aus bis zum Blackout. Kaum fassbar, was dabei in wenigen Tagen in einer Zivilisation zerstört wird. Es ist auch eine Detektivgeschichte: Man erlebt mit, wie ein eigenwilliger IT-Spezialist herausfindet, dass der Angriff auf die Stromnetze von intelligenten Zählern in Haushalten, Smartmeters, ausging, über die eine Hackerbande tödliche Software ins Netz gebracht hatte. In all der Netzkomplexität und im Behördenwirrwarr gelingt schliesslich die Stabilisierung im Energiesystem – und im Privaten.