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«Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit»: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, Präsident Selenskyj.

«Es ist nicht unser Interesse, ein Vasall zu sein»

Günter Verheugen, langjähriger Brüsseler Kommissar, beklagt eine Selbstverzwergung der EU. Die Union lasse sich im Ukraine-Krieg von der Nato und den Amerikanern treiben. Was es brauche, sei eine gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur. Mit den Russen finde man einen Ausgleich.

Roger KöppelRoger Köppel
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22.02.2023
Berlin Weltwoche: Herr Verheugen, Sie waren Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für die EU-Osterweiterung, später Berater der Agentur zur Modernisierung der Ukraine. Wie beurteilen Sie die Rolle der EU im Ukraine-Krieg? Günter Verheugen: Was wir im Augenblick erleben, ist die Verzwergung der Europäischen Union. Von den grossen Ankündigungen Jean-Claude Junckers und Ursula von der Leyens – wir werden ein globaler Player, wir betreiben jetzt Weltpolitik – ist nichts übriggeblieben. Die Luft ist raus, wie aus einem angestochenen Ballon. Die EU folgt ohne eigene Ideen der Nato und damit faktisch den USA. Weltwoche: Etwas zynisch könnte man a ...
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