Rund hundert Politiker aus der ganzen Welt versammeln sich in der futuristischen Wolkenkratzersiedlung Pudong von Schanghai, um während dreier Tage über China und die Welt zu diskutieren. Die städtischen Behörden haben eingeladen. Ein schönes Rahmenprogramm liefert Einblicke in Facetten des chinesischen Wirtschaftswunders. In dieser Ausgabe beschreibe ich meine Eindrücke. Nachhaltig begeistert werde ich in die Schweiz zurückfliegen, beeindruckt durch die Dynamik, aber auch den schieren Aufstieg, den die Chinesen in den letzten knapp fünfzig Jahren hingelegt haben.
Die Regierung in Peking hat nach dem Tod des Vorsitzenden Mao, der sein Land bestenfalls halbrenoviert in sozialistischer Armut zurückliess, rund 800 Millionen ihrer Landsleute aus bitterster Armut in einen relativen Wohlstand katapultiert. Das ist die vermutlich grösste Verbesserung elementarer Menschenrechte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es sagt viel aus über die oberflächliche Verblendung unserer Zeit, dass diese Leistung kaum gewürdigt wird. China, der Weltmeister der Menschenrechte: Das ist keine Provokation, sondern eine sachliche Feststellung.
Schanghai ist Chinas bedeutendste Wirtschaftsmetropole. Die Quadratmeterpreise im Zentrum sind so hoch wie in St. Moritz, womöglich höher. Ich frage mich, wie es möglich ist, in einem sozialistischen Einparteienstaat ein solches Wachstum zu entfesseln. Die in den Gesprächsforen auftretenden Behördenvertreter und Politiker nennen es «Sozialismus nach chinesischer Art». Das ist eine interessante Beschreibung. Sie sagt nichts anderes, als dass der «Sozialismus», den man hier zu verwirklichen glaubt, etwas spezifisch Chinesisches ist und kein politisches Exportprodukt.
Damit unterscheiden sich die Chinesen schon in der Selbstbeschreibung von den forsch auftrumpfenden Mächten des Westens, die übergriffig klingen, wenn sie ihr Modell als «Demokratie» bezeichnen. Um dieses Wort ist ein regelrechter Kulturkampf entbrannt. Wobei sich der Westen die exklusiven Nutzungsrechte zuspricht: wir die Demokraten, dort die Autokraten. Wie demokratisch aber ist es, wenn etwa Präsident Macron nach zweimal verlorener Wahl die Sieger an der Bildung einer Regierung hindert? Nicht überall, wo im Westen Demokratie draufsteht, ist auch Demokratie drin.
Die Schweiz wäre mit ihrer Vielfalt, ihrer Kultur der Toleranz optimal aufgestellt für eine multipolare Welt.
Die eurozentrische Überheblichkeit ist ein Auslaufmodell in einer vielfältiger werdenden Welt. Die Vorstellung, «der Westen» habe den Auftrag, allen andern seine Vorstellungen eines richtigen Regierungssystems aufzunötigen, ist abwegig. Wir werden lernen müssen, das haben viele auch europäische Konferenzteilnehmer betont, mit Unterschieden zu leben. Anstatt die geringfügiger werdenden Differenzen zu unüberbrückbaren Gegensätzen aufzublasen, sollten wir uns darauf konzentrieren, was uns alle miteinander verbindet.
Man muss auch verstehen, woher Länder und Völker kommen. Es gibt nicht nur einen Weg zum Glück. Auch die politischen Systeme sind das Resultat unterschiedlicher historischer Erfahrungen. China oder Russland sind Staaten, die immer schon stärker von oben nach unten regiert wurden als etwa die Schweiz. Welches Regierungssystem für einen Staat das Beste ist, haben die Betreffenden selber herauszufinden. Es ist nicht unser Auftrag, der ganzen Welt unsere Vorstellungen aufzunötigen. Diese Kreuzzugsmentalität ist nichts für eine Schweiz.
Ohnehin ist die Vertiefung wirtschaftlicher Beziehungen die unter allen Möglichkeiten am wenigsten Schlechte, positiv auf andere Länder einzuwirken. Freihandel ist eine zivilisatorische Errungenschaft. Dafür braucht es Regeln, die alle anerkennen, auf die sie sich verständigen. Leider ist die «regelbasierte» Ordnung auf dem Rückzug. Vor allem Staaten aus dem Westen machen sich für eine «wertebasierte» Ordnung stark. Mit ihren angeblich überlegenen «Werten» halten sie sich für berechtigt, die einst gemeinsamen Regeln auszuhebeln. Wir müssen zu einvernehmlich festgelegten Regeln zurück.
Die Schweiz wäre mit ihrer inneren Vielfalt, ihrer Kultur der Toleranz optimal aufgestellt für eine multipolare Welt. Ihre grösste Stärke aber ist die Neutralität, die sie zum Teil leider preisgegeben hat. Ich bin aber zuversichtlich, dass angesichts des relativen Aufstiegs nichtwestlicher Staaten die Schweiz keine andere Wahl haben wird, als zu ihrer bewährten Weltoffenheit, aussenpolitischen Zurückhaltung und Neutralität zurückzukehren. Für Kleinstaaten gilt mehr denn je die Formel: Mach Dir Freunde, keine Feinde.
China ist eine Chance, für die Schweiz, für die ganze Welt. Was ich in Schanghai gesehen habe, ist eindrücklich, inspirierend, aber auch ein bisschen beängstigend. Beängstigend deshalb, weil einem hier einfach bewusst wird, wie sehr die Chinesen punkto Tüchtigkeit, Fleiss und Leistungsbereitschaft die satt gewordenen alten Platzhirsche des Westens bereits jetzt schon überflügelt haben. Anstatt darauf mit Arroganz zu reagieren, mit Sanktionen und Boykotten, sollten wir die Herausforderung annehmen und uns auf unsere Qualitäten zurückbesinnen.
Für die Schweiz heisst das: zurück zur Neutralität. Was denn sonst? Freundschaft mit möglichst allen ist Pflicht, auch und gerade mit China. Mit dem leidgeprüften Riesenreich aus dem Osten verbindet uns viel. Die Schweiz gehörte zu den ersten Staaten im Westen, die zur Volksrepublik diplomatische Beziehungen aufnahmen. Im Gegenzug schloss Peking 2013 mit der Schweiz ein Freihandelsabkommen. Die uns von aussen auch schon aufgedrängten Sanktionen gegen China haben wir zum Glück nie übernommen. Der Druck könnte steigen. Um so dringlicher bleibt die Rückgewinnung unserer umfassenden Neutralität, die weltweit ein so hohes Ansehen geniesst. Nach wie vor.
Eine Annäherung an die Nato ist für die Schweiz kein Thema. Aber auch die EU, die sich zusehends militarisiert und kriegerisch gebärdet, wird für die Schweiz zum Risiko: Zusammenarbeit ja, aber keine engeren institutionellen Verquickungen. Meine Reise nach China hat mir plastisch vor Augen geführt, dass es ausserhalb unserer angestammten Biotope eine faszinierende Welt der unbegrenzten Möglichkeiten gibt. Das ist keine Absage an «den Westen», aber die Erinnerung daran, dass die Schweiz, will sie erfolgreich bleiben, zur Welt- und nicht zur West-Offenheit verpflichtet ist.
Ja, lieber Roger Köppel; der Westen verhält sich übergriffig, wenn er anderen Ländern seine von ihm als überlegen betrachteten Werte aufoktroyieren will. So macht man sich Gegner. Es liegt immer an einem selbst, respektive an der Regierung, ob man andere als Gegner oder als Partner betrachtet und ob man sie als Feinde behandelt oder als Menschen bewundert. Hängt halt davon ab, ob man sich moralisch über andere stellen will oder ob man sich selbst und dem Leben Achtung entgegenbringt
Ich freue mich auf weitere Reiseberichte von Roger Köppel.
Naja, mit einer immer stärker werdenden Anbindung der Schweiz an die EU wird es aber nichts werden mit der schweizerisch-chinesischen Freundschaft. Die EU hat China gerade mit Strafzöllen den Handelskrieg erklärt und die Antwort an Europa wird niederschmetternd sein. Man mag über China denken was man will, Fakt ist jedoch, dass die Chinesen beinharte Geschäftsleute sind die sehr gut rechnen können, nichts dem Zufall überlassen und sie wissen wie sie ihren Einfluss rücksichtslos geltend machen.
Ich bin sehr dankbar und nicht überrascht, dass sich die Eindrücke von Roger KÖPPEL mit meinen Eindrücken aus dem Jahr 2019 decken. Ich habe mir die Freiheit genommen, mit dem Hochgeschwindigkeitszug in die alte Hauptstadt Nanjing zu fahren. Die Chinesen haben dieses neue Streckennetz von 8000 km selbst gebaut, Technik natürlich vom Westen. Die zweite Generation Zugkompositionen ist aber 100 Prozent chinesisch. Ich habe mehrere Städte und auch das Land besucht. China verdient Respekt!
"China Weltmeister der Menschenrechte": lächerlich, Hr. Köppel. Leben Sie zuerst mal ein Jahr dort und dann reden wir wieder. Die 50er bis anfangs 70er Jahre war im Westen die gleiche Goldgräberstimmung, und die Politik war Nebensache wie jetzt in China. Der Westen ist einen Zyklus weiter im postindustriellen Zeitalter. Da kommt China in ein paar Jahrzehnten auch hin. Und dann ist in Sachen Freiheit Zahltag.
Es ist einfältig, beim Verhältnis zwischen Staaten von "Freundschaft" oder "Feindschaft" zu sprechen. Genau so wenig wie es solche Emotionen .-- Freundschaft oder Feindschaft zwischen Unternehmen gibt: Es geht um Interesen.- Im vernünftigen Fall um den "Ausgleich von Interessen",Also der Suche nach Symbiosen.
Das diese Reise und damit auch dieser Artikel vom chinesischen Autokraten Regime gesponsort wurde, haben sie ja netterweise eingangs erwähnt.
Nennen sie doch bitte beim nächsten Pro-Putin Artikel auch ihre russischen Sponsoren.
Und outen sie sich doch mal klar als Demokratie-Verächter und Freund autokratischer Regieme, dann können sie befreiter schreiben.
Köppel fragt sich, wie es möglich ist, in einem sozialistischen Einparteienstaat ein solches Wachstum zu entfesseln. Die Antwort ist, dass dort die Regierung sagt, was gemacht werden soll, der einzelne Bürger wird nicht gefragt. Mir ist das CH-System lieber.
Köppel ist ziemlich naiv u lässt sich von der glänzenden Oberfläche blenden. China mit seinem Überwachungssystem, das jede Person rund um die Uhr überwacht, dient den Globalisten als Vorlage. Ebenso die Einführung des Punktesystems. Und auch die eingezäunten Wohnanlagen, die nur mit einem Zutrittscode betreten oder verlassen werden dürfen, dienen als Vorlage für die 15Minuten Städte.Nie mehr vergessen wird man die grausamen Bilder der Coronatyrannei,die in China besonders menschenverachtend war!
Ich meine nicht, dass wir das Uiguren Drama nehmen oder die enormen Umweltprobleme (Staudämme Insekten) oder das an Totalüberwachung grenzende, für uns nur utopisch eingeordnete doch seit den 80er kontinuierlich ausgebaut und mit heutiger Technik perfektioniertem Social Credit System. Sucht nicht Smart City, sondern Safe City!
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Reichen da Bücher? Ein Besuch?
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Chinas Nachbarn zB Philippinen Korea Indonesien haben so ganz eigene Sorgen! Und ein weltweit noch nie dagewesener Armeeausbau. Einmalig
Das Seidenstrassen Projekt verbindet CHINA (Deutsch Reich der Mitte) wie das Französische Schienennetz nein nicht Paris, sondern mit Peking verbindet. Dieses Projekte ist keine EinbahnStrasse und für rasche Mobilität ausgelegt. Es erinnert wie ihre Mobil-Ausrüstung an das Rad-e-Nabe-Prinzip: Einmal umgerüstet, gibt es kein Wechseln mehr.
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Doch ob Taiwan erobert oder viel mehr unterlaufen wird, stört uns wie schon Hong Kong nicht. Uns geht es um Einkauf & sinkende Absätze. Doch längst Abhängige.
Hayek hat sich genau und richtig zum Westen geäussert, einer der besten und menschlichsten Unternehmer der Schweiz. Solche bräuchten wir in der Politik. Allerdings verstehe ich jeden, der nicht in den Berner Zirkus will, denn das dortige Blabla und Ineffizienz lässt jedem Unternehmer die Haare zu Berge stehen. Der Westen ist "arrogant und heuchlerisch" — RT DE https://de.rt.com/europa/181753-schweizer-uhrenchef-westen-ist-arrogant/ 11:03
Warum kann Herr Köppel eigentlich ein Land nicht gesamtheitlich Beurteilen? Bei Russland und jetzt China alles nur durch die rosa Brille. Selbstkritischer sollte ein Journalist seine Meinung unbedingt darlegen.
Roger Köppl irrt gewaltig…China ist nicht das phantastische Land der Zukunft…es ist für die Menschen dort die Dystopie einer humanen Gesellschaft…der totale Überwachungs- und Bestrafungsstaat. RK suggeriert, daß die Chinesen ihre staatlich verordnete Unmündigkeit „lieben“. Die Blendung von Architektur und Technologie ist kein Äquivalent für die nicht gewährte Freiheit. Die Chinesen wollen keine „Elois“ sein, die von den KP-Morlocks beherrscht werden…
Vermutlich hervorgerufen vom mRNA-Impfstoff, haben Psychosen ihren Verstand übernommen und gesunden Menschenverstand und Realitätsbewustsein gänzlich ausgelöscht. Ich rate Ihnen dringlichst sich in ärztliche Behandlung zu begeben, solange Sie noch in der Lage dazu sind ! Dass Sie bei weitem nicht das einzige hirngeschädigte Opfer sind, sollte Sie keinesfalls beruhigen, ganz im Gegenteil !
Ihr Text spricht Bände über Ihren geistigen Zustand. So ein Surrogat Ihres persönlichen Angriffs auf meine Person ist wohl bei der Kommentarprüfung nicht aufgefallen. Mein Beitrag muss so treffend die Situation in China beschrieben haben, dass Sie statt Gegenargumente das Mittel der bloßen Verleumdung benutzen. Da Sie sich ja mit psychiatrischen Termini auskennen, rate ich Ihnen selbstredend zu keiner Eigentherapie, sondern die fachliche Überprüfung Ihrer Ambivalenztoleranz und Affektkontrolle.
Sie haben mit beiden Kommentaren den Nagel auf den Kopf getroffen.
Weiter so.
Herr Köppel diese Realität könnte nicht zielgenauer verdeutlicht werden
Ich habe China 4 mal besucht. 98 war Shanghai noch einen Velo Stadt, 3 Jahre später, alles neu. China ist ein faszinierendes Land. Favorit ist für mich Peking. Alle Sehenswürdigkeiten sind gut erreichbar. Der Westen hat keinen Ahnung was in diesem Land abgeht. ich verstehe Roger, das er so begeistert ist. Typ 2 Woche Chinarundreise und danach 1 Woche Badeferien in Thailand.
PS: Vorsicht: Ich habe 2 Port. Frites im Mc-Do. bestellt (2 Finger). Ich bekam dan 8 Port, weil 2 Finger ,heisst 8:)
《China als Weltmeister der Menschenrechte》ist einfach Quatsch. Jeder Oppositionelle, der in China vom Staat kriminalisiert wird und dann der Bildfläche verschwindet, ist ein Beweis dagegen.
Ich würde im Fall von China auch nicht von Sozialismus sprechen sondern von staatlich gelenktem Kapitalismus. Dieser wurde istalliert nachdem der Sozialismus (wieder einmal) versagt hat. Besonderheit: Alles dient dient primär der Macht des Staates bzw. seiner Exponenten und nicht dem Wohl des Volkes.
China macht vieles anders und aus meiner Sicht richtiger. Der Westen ist verdorben durch diesen aufgekommenen Neoliberalismus, der den parasitären Eliten fast alle Möglichkeiten des Ausplünderns eröffnete, dazu mit sich kaufen lassenden Handlangern, die eben auch nur ihren Vorteil im Blick haben. Ich hoffe, dass am Ende dieses Prozesses, das Gute gesiegt hat!
In China sagt die Regierung, was geschieht. Der einzelne Bürger kann sich nur schlecht dagegen wehren. Mir ist das CH-System lieber.
Was mich auch erstaunt ist die hohe Verschuldung von China. Die Gesamtschulden sollen etwa 285% des BIP betragen. Und China hat keine Leitwährung wie die USA. Chinas Erfolge basieren grösstenteils auf Pump. Im Immobilienmarkt gab es zudem massive Fehlinvestitionen. RK lässt sich vielleicht etwas zu stark von der Skyline beeindrucken.
Ein ausgezeichneter und konstruktiver Beitrag von Dr. Roger Köppel. Vielen Dank. China ist tatsächlich eine wirtschaftliche Chance, für die Schweiz und für die ganze Welt. China könnte auch einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Friedensduskussionen in der Ukraine und im Gazastreifen geben. Die Schweiz muss zu ihrer alt bewährten Neutralität zurück kehren. Nein zur “Amherd-Annäherung” an die NATO und an die EU. Ja zur fairen und friedlichen wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der ganzen Welt!
Nichts wie los, Alle müssen Chinesisch lernen.
Weltoffenheit klingt immer schön, genau wie freier Handel oder war es Freihandel? Aber es muß schwer sein zu verstehen, daß "der Westen" nur die säkulare Defintion von christliches Abendland ist. Westen hat auch nichts mit Geographie zu tun, China liegt westlich der USA. Man kann nicht auf "den Westen" schimpfen und den Untergang des christlichen Abendlandes beklagen. Das beißt sich. Und die Schieflage ergibt sich nicht nur wegen "denen da oben", sondern auch wegen den Schreihälsen hier unten.
Kann nur wenig Verständnis für die Begeisterung aufbringen für diesen Staat mit sozialistischer Einheitspartei, Social-Credit System, Christenverfolgung, Plandemie-Terror usw. Die wirtschaftlichen "Fortschritte" die dieses Land macht, werden mit der Ausbeutung der Bevölkerung zu wirklichen Hungerlöhnen (siehe BIP) erreicht. Das chinesische Modell dient der westlichen "Hintergrund Elite" als Blaupause für den auf hochtouren betriebenen Umbau des Westens in einen Kontrollstaat.
Vielleicht ist China ja der Beweis dafür, was ein klug administriertes, sozialistisches System ohne westliche und vor allem amerikanische Sanktionen und Einmischungsversuche erreichen kann.
Herr Köppel war in Peking und Shanghai und meint er hat China gesehen.
Ich hoffe Sie hatten auch Einblicke in diejenigen Fabriken wo unsere Spielzeuge, unsere Handys oder sonstiger Ramsch, der auf Temu und Co. bestellt wird hergestellt wird.
China ist ein faszinierendes Land mit unglaublich schöner Natur und die Menschen haben eine erstrebenswerte Lebensphilosophie. Aber es plündert auch ganze Kontinente aus um den Westen mit Billigprodukten zu versorgen, Menschen und Arbeitsrecht unbekannt.
Diese von Ihnen als "ausgeplündert" beschriebenen Kontinente liefern heute ihre Rohstoffe ohne politische Erpressungen und zu guten Preisen an China, die bis vor kurzem noch von westlichen Konzernen und Ländern geplündert wurden. Die von Frankreich bezahlten, lächerlich niedrigen Preise für westafrikanisches Natururan waren nur eins von vielen Beispielen.
richtig, Sie kaufen dann nur CH produziert?
Wirtschaftlich ist China für die Schweiz als Offshoring-Destination wichtig. Vieles, auch Services wie Immobilien, Detailhandel, Versicherungen usw, können in China deutlich billiger gemacht werden, und dann in die Schweiz exportiert werden. Eine Vertiefung der Beziehungen würde dem Offshoring weiteren Schwung geben.
Wie sollen bitte "Immobilien" in China "billig gemacht" und dann in die Schweiz exportiert werden? Ist das die eigentliche Bedrohung für unsere werte- und regelbasierte Gesellschaften?
Praktisch das gesamte Baumaterial inkl. HLKS, Automation, Energietechnik usw. Bei Grossprojekten übernehmen wie in Serbien etc chinesische Kontraktoren das Zepter und stellen bei Infrastruktur den Betreiber. Mir sind Fälle bekannt, wo staatliche chinesische Betreiber bzgl CH-Schlüsselinfrastruktur angefragt haben.
Freundschaft mit China? Scheint mir etwas hochgegriffen. Aber die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und ein respektvoller Umgang scheinen mir essentiell für die Beziehung mit China zu sein. Und vor allem sollen unsere Diplomaten den erhobenen Zeigefinder - den Calmy-Rey in die Schweizer Aussenpolitik eingeführt hat - zu Haus lassen. Es steht uns nicht an, andere Völker darüber zu belehren, wie sie in ihrem eigenen Land zu leben haben.
Der Wohlstand in China ist relativ. Das BIP pro Kopf beträgt 12'700 USD. In den USA sind es 76'000 USD pro Kopf. Chinas Bevölkerung altert schneller als die der USA. China steht vor Herausforderungen, was die Altersvorsorge und Sozialsystem betrifft. Auch das Wachstum hat sich verlangsamt. Die Politik behindert zunehmend die chinesische Privatwirtschaft (vgl zB Jack Ma von Alibaba)
Ich freue mich auf meine anstehende Geschäftsreise nach Südostasien inkl. China! Es ist tatsächlich faszinierend, wie sich diese Weltregion entwickelt! Nutzen wir die Chancen. Sonst nutzen sie Andere …
Aus einem IQ - Test: Köppel in Moskau - Köppel in Beijing - Köppel in?
zuerst pjöngjang, dann teheran; und siehe da, si si alli so nätt.
Der roschee ist bis in die kleinste haarspitze ein anhänger einer autokratischen staatsführung, dabei ist die ausrichtung nebensächlich. Roschee würde sich in einer sozialistischen, faschistischen, ja sogar wahrscheinlich in einer religiösen (islamistischen) autokratie wohlfühlen, er hätte kein problem sich wie ein fähnchen auszurichten. Er geht natürlich davon aus, er würde zur profitierenden schicht gehören.
Als Weltbereister auf allen Kontinenten durch gegen Hundert Länder komme ich zum Schluss : a.meister hat ein Brett vor dem Kopf.Sogar die feministische und grüne Aussenministerin Baerbock ist plötzlich begeistert von Saudiarabien. Sie macht dort jetzt bereits ihren 4. Besuch.
Schön, dass sie nicht nur direkten kontakt zur russischen front haben, sondern auch viel gereist sind. Den direkten zusammenhang mit roschees sehnsucht zu autokratischen regierungsformen sehe ich da wirklich nicht. Auch den zusammenhang baerbocks reisetätigkeiten, im rahmen ihrer tätigkeit als aussenministerin, sind nicht herzuleiten. Nebst dem der besuch als ministerin wohl kaum mit dem "privaten" besuch eines provinz journalisten zu vergleichen ist.
Brilliant formuliert, aber es geht ihm um Beachtung und pure Opposition, und das ist möglich mit dem Trick der Anbiederung mit den zwar nicht Unbeachteten, aber Verfehmten gemäss westlichen Staatsverständnisses.
Die woken und transatlantischen Aktivisten fliegen heute wieder in großer Zahl. Wie üblich leider tiefer als es das Niveau der WW und seiner Leserschaft verdient. Am besten Sie üben Ihren Onlineaktivismus noch ein wenig aaO.
《üben Ihren Onlineaktivismus noch ein wenig aaO.》 dann bin ich hier ja am richtigen ort.
Naiv, naiver, Köppel. Das soll eine intellektuelle Spitze der Opposition gegen die Sozialisten sein? Er und Blocher? Kein Wunder haben die Sozialisten hier in der CH die totale Macht. Time to Change. Wir brauchen ganz andere Kaliber von Oppositionellen. Einen Milei, einen Solchenyzin, Peterson oder Robinson aber Köppel hilft den Sozialisten hier noch das muss jetzt enden. Sofort.
Naja, mit einer immer stärker werdenden Anbindung der Schweiz an die EU wird es aber nichts werden mit der schweizerisch-chinesischen Freundschaft. Die EU hat China gerade mit Strafzöllen den Handelskrieg erklärt und die Antwort an Europa wird niederschmetternd sein. Man mag über China denken was man will, Fakt ist jedoch, dass die Chinesen beinharte Geschäftsleute sind die sehr gut rechnen können, nichts dem Zufall überlassen und sie wissen wie sie ihren Einfluss rücksichtslos geltend machen.
Auch der Westen der ehemaligen Kolonialmächte und der US-Hegemon waren schon immer rücksichtslos um ihren Einfluss geltend zu machen und ihre Interessen weltweit durchzusetzen. Auch westliche Geschäftsleute sind beinhart und können sehr gut rechnen, da gibt es kaum einen Unterschied zu den Chinesen. Weiter ist die Schweiz, trotz irgendwelchen Anbindungen an die EU, im Aussenhandel frei eine eigene Politik gegenüber China zu verfolgen. Diese Freundschaft steht nicht zur Disposition.
Ja, auch Westeuropa besaß einst die Fähigkeit, Geostrategie zu betreiben. Nichts anderes sind die Ziele im internationalen Handelsverkehr. Traurig aber, dass Europa keine eigene Geostrategie bzw. Handelsziele mehr verfolgt, sondern das dieser Tage anderen "Gameplayers" überlässt. Sicher ist auch, dass die Schweiz gut Freund mit jedem Staat sein darf, unter dem Einfluss der (transatlantischen) EU und deren Regeln selbstverständlich. Diese Disposition verhandelt derzeit eure Viola Amherd.
Es gibt auch Unsichtbares in China. Dazu gehört die Politik. Es ist für uns Westler fast nicht zu verstehen, dass es nur eine Einheitspartei gibt. Diese basiert grundsätzlich auf der chinesischen Familie und der Harmonie nach Konfuzius. Man darf in China nie das Gesicht verlieren. Darum ist Kritik eher verpönt und eigene Leistung die einzige Möglichkeit etwas zu verändern. Das muss man erst einmal verstehen. Wer sich bewährt und etwas leistet kommt in die KPCh.
Wie ist es bei uns?
@fredy-bgul- In Ost-DE gab es bis 12/1989 auch nur EINE Einheitspartei-die SED, die bis heute nicht aufgelöst wurde& aus der, die sich seit 1989 mehrfach umbenannte, aktuell noch die "Die Linke"& "BSW" bildete& dieses "BSW", nur mit einem anderen Namen, entspringt. Solange in 🇩🇪& anderen, China kritisierenden Ländern des "Werte-Westens" die Korruption, Geldwäsche, Vettern,-&Lobbyismus-Wirtschaft blüht& blüht, sollten die Tonnen an Dreck zuerst vor den eigenen Türen weggebaggert werden.
Kritik ist aber sehr wichtig. Hier sehe ich einen der Hauptschwächen von China. Auch sollte der Staat weitgehend von der Privatwirtschaft getrennt sein. Das in China nicht der Fall. Freiheiten wie die Meinungsfreiheit sind in China auch nicht vorhanden. Wahlen gibt's auch keine.
..und bei uns gibts Wahlen, die nichts bringen oder nicht umgesetzt werden. z.B. der dirigistische ParteienEinheitsbreiMerkel hat jede Opposition erstickt + wenig zur differenzierten Meinungsbildung beigetragen....Scheinbeteiligung des Volkes, bis heute!
Von der EU garnicht zu sprechen!
Sp.
Dann ganz einfach den Unterschied erklärt:
Bei uns können sie ihren Kommentar abgeben, in China nicht, da kommen sie dafür ins Gefängnis.
Was gefällt ihnen besser?
Ich bin sehr dankbar und nicht überrascht, dass sich die Eindrücke von Roger KÖPPEL mit meinen Eindrücken aus dem Jahr 2019 decken. Ich habe mir die Freiheit genommen, mit dem Hochgeschwindigkeitszug in die alte Hauptstadt Nanjing zu fahren. Die Chinesen haben dieses neue Streckennetz von 8000 km selbst gebaut, Technik natürlich vom Westen. Die zweite Generation Zugkompositionen ist aber 100 Prozent chinesisch. Ich habe mehrere Städte und auch das Land besucht. China verdient Respekt!
Vielen Dank,Hr. Köppel,für den tollen Artikel,der so viele Wahrheiten&Anregungen für den"Wertewesten"benennt.💐Für 03/2025 bekam ich von guten Bekannten,die vor 10 Jahren aus berufl.&polit.Gründen nach Schanghai auswanderten,eine Besuchseinladung,die ich gern annahm&Ihre Schilderungen/Eindrücke mit eigenen Augen sehen werde.Die Mitglieder der BRICS Staaten werden stetig mehr&stetig stärker,was die Amis&weiteren"lupenreinen Demokratien",die von"lupenreinen Demokraten"geführt werden,stört.🤷♀️
Diese großen Gedanken zu einem großen Reich sind eine Wohltat, weil sie von eigenem Denken zeugen. Eingebettet und erwachsen aus der Realität und dem Chancenreichtum der Schweiz. Roger Köppel ist als journalistischer Solitär unter Schutz zu stellen, als gedankenbrillante Schreibgewalt. Weiß die Schweiz eigentlich, was sie an ihm hat.
Dieser Artikel hat die augenöffnende Gewalt einer Predigt. Sei sie Europas Politik ans Herz gelegt. Wenn dort ein solches überhaupt ausschlaggebend ist...
..dazu nur zwei Worte:
BRILLANT UND DANKE!
Weija - das waren dann auch schon drei.
Fortyniner.... das 3.Wort....UND.... ist ganz wichtig! .....es VERBINDET........
Lieber Herr Köppel; ein spannendes Editorial und ebenso Ihre Eindrücke aus Schanghai. 🙂
Sicherlich beeindruckend, die Metropole. Aber bezüglich China bin ich sehr skeptisch, da mir das Land und die Mentalität doch sehr suspekt sind, warum?
- Menschenrechte gleich null, es ist eine Autokratie von alter Schule
- Unsere Wirtschaft wird überflutet von billigen China-Produkten, die zu nichts taugen (jetzt kommen auch noch die Elektro(schrott)autos; BYD, Aiways und wie sie alle heissen... :-/)
@Slevin1991- Meinen Sie,daß den Chinesen die Mentalitäten der Menschen aus dem"Werte-Westen"nicht auch sehr skeptisch gegenüberstehen?Wo sich jedes"Werte-Westen-Land" herausnimmt,sich in die inneren Angelegenheiten Chinas einzumischen?Haben Sie sich jemals mit einem Chinesen/Chinesin persönl.unterhalten?Nicht?Ich schon&das mehrfach.Besonders🇩🇪hat sich seit Jahrzehnten von China total abhängig gemacht.Viel mehr als bis 02/2022 von RU! Informieren Sie sich&lauschen Sie den Abgesängen>Politik/ern
Genau! Dieser Slevin1991 war offensichtlich noch nie in China. Wer wie ich in China gelebt hat, kann ihrer Meinung nur zustimmen. Vieles ist nun mal in China anders, uns aus dem Westen fremd und gewöhnungsbedürftig, aber für die überwiegende Mehrheit der chinesischen Bevölkerung stimmt es so wie es ist, ja sie sind sogar stolz auf ihren Staat und das Erreichte.
@Slevin: China definiert Menschenrechte anders als der Westen. In China haben 96 Prozent der Leute Wohneigentum. Die Haushaltseinkommen sind zusammen mit der Wirtschaft gewachsen, es wurden hunderte von Millionen aus der Armut geholt. Als Frau kann man Problemlos Nachts unterwegs sein, man ist sicherer als in den meisten westlichen Städten. Die öffentlichen Schulen an armen Orten haben ein höheres Niveau als jene Europas. All diese Menschenrechte sind in China also besser entwickelt.
Uff - schwierig, im Gewimmel den Leitartikel zu finden. Dieselbe Unordnung im Denken. Grundfehler: glänzende Metropole besuchen statt ganzes Land. Noch nie soviele strategische Fehler. Es gibt keinen Staat, der so konträr ist zur Schweiz. Japan hat dasselbe erreicht schon 50 Jahre früher, die Konkurrenz Taiwan und Südkorea und Singapur ist schon viel weiter - unter Demokratie. In Russland und China können sie nichts 'herausfinden'. Keinerlei 'Aufnötigung' durch den Westen.
...Japan hat dasselbe erreicht... aber zu welchem Preis!
Z.B. garantierte Arbeitsplätze, grosse Verluste der eigenen Kultur, Stress + teilweise Verarmung, Vereinsamung...
Umso mehr sollten wir uns unserer kostbaren Schweizer Werte bewusst werden, etwas massvoller + weniger grössenwahnsinnig, aber auch nicht unterwürfig wie ein Hund.
Neutral, aber nicht ohne Meinung
J.T.
Ich freue mich auf weitere Reiseberichte von Roger Köppel.
@Raffael Kellner - Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.👍 Auch die Reiseberichte von Hr. Köppel aus RU/Moskau& Umgebung waren super, entsprachen der Wahrheit& es wurden FAKTEN benannt. Persönlich war ich aus beruflichen Gründen um die 12x in der SU/RU, aber auch in der UA. Schon damals bestanden gravierende Unterschiede zwischen z.B. Moskau& Kiew, was nicht nur der Sprache geschuldet war. Die USA sind schon längst nicht mehr "Weltmacht"& sie wissen das ganz genau. Deswegen "bellen" sie auch so.😉
Da glänzt de Roger wieder!
Ja, lieber Roger Köppel; der Westen verhält sich übergriffig, wenn er anderen Ländern seine von ihm als überlegen betrachteten Werte aufoktroyieren will.
So macht man sich Gegner.
Es liegt immer an einem selbst, respektive an der Regierung, ob man andere als Gegner oder als Partner betrachtet und ob man sie als Feinde behandelt oder als Menschen bewundert.
Hängt halt davon ab, ob man sich moralisch über andere stellen will oder ob man sich selbst und dem Leben Achtung entgegenbringt
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"China Weltmeister der Menschenrechte": lächerlich, Hr. Köppel. Leben Sie zuerst mal ein Jahr dort und dann reden wir wieder. Die 50er bis anfangs 70er Jahre war im Westen die gleiche Goldgräberstimmung, und die Politik war Nebensache wie jetzt in China. Der Westen ist einen Zyklus weiter im postindustriellen Zeitalter. Da kommt China in ein paar Jahrzehnten auch hin. Und dann ist in Sachen Freiheit Zahltag.
Es ist einfältig, beim Verhältnis zwischen Staaten von "Freundschaft" oder "Feindschaft" zu sprechen. Genau so wenig wie es solche Emotionen .-- Freundschaft oder Feindschaft zwischen Unternehmen gibt: Es geht um Interesen.- Im vernünftigen Fall um den "Ausgleich von Interessen",Also der Suche nach Symbiosen.
Das diese Reise und damit auch dieser Artikel vom chinesischen Autokraten Regime gesponsort wurde, haben sie ja netterweise eingangs erwähnt. Nennen sie doch bitte beim nächsten Pro-Putin Artikel auch ihre russischen Sponsoren. Und outen sie sich doch mal klar als Demokratie-Verächter und Freund autokratischer Regieme, dann können sie befreiter schreiben.