Von all den Versuchen und den daraus entstandenen Formen des menschlichen Zusammenlebens schien mir der Campingplatz lange eine seltsame Möglichkeit zu sein. Das mochte daran gelegen haben, dass für mich das Campingplatz-Dasein eine engmaschige, stets sich am peinlichen Rande des Kleinbürgertums abspielende Daseinsform war.
Ich bin gerade zum ersten Mal auf einem Campingplatz, am Bodensee, deutsche Seite, unweit von Konstanz. 120 Stellplätze, 80 davon sind von Dauermietern belegt, in der Regel bilden dort 300 Menschen ein kleines Dorf. Ich kam her und fühlte mich fremd. Ich hatte ein Holzhäuschen gemietet, etwas grösser als ein Kingsize-Bett war es, ich hörte den See und ...
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Ist Holzhäuschen Camping? 🤔 wir haben ein Wohnmobil und, ironischerweise, grad auf dem Camping nie "sehr viel Zeit". Es gibt ständig was zu tun, aufräumen, waschen, Toilette leeren (nur klein 😉), Wasser nachfüllen, Sonnenschirm reparieren, Partylämpchen aufhängen (und reparieren), abwaschen, duschen, Rad fahren, die Umgebung erkunden, Souvenirs einkaufen, Essen einkaufen...uff! Und all die mitgenommenen Bücher bleiben nach 3 Wochen ungelesen. Vielleicht wird's ja dann im Alter beschaulicher...
Ich erinnere mich, in den 80er Jahren als Studentin einmal mit zwei Kommilitonen zum Wohnwagen auf dem Campingplatz des einen gefahren zu sein. Abends haben wir gekniffelt, Gesellschaftsspiele gespielt, Transistorradio angemacht, in Latschen auf dem Gelände herumspaziert... und am nächsten Morgen angestanden - nämlich bei den Toiletten. Eine ganz eigene Welt, keine, in der ich leben mochte und möchte... aber wenn es sie gibt und Menschen das mögen und brauchen: Warum nicht?