Zunächst bestand Präsident Joe Biden darauf, im Alter von 81 Jahren zur Wiederwahl anzutreten, nachdem er vier Jahre zuvor angedeutet hatte, dass er nur für eine «Überbrückungszeit» antreten würde. Dann, nach seinem spektakulären, landesweit im Fernsehen übertragenen Debakel in der Präsidentschaftsdebatte, zwang er den Hollywood-Star George Clooney, ihn auf den Seiten der New York Times öffentlich anzuflehen, das Rennen aufzugeben.

Biden stimmte schliesslich zu, seine dem Untergang geweihte Kampagne aufzugeben, als nur noch dreieinhalb Monate bis zur Wahl übrig waren, und schob seine unpopuläre Vizepräsidentin vor — ein Schritt, den ein demokratischer Funktionär als «ein grosses f*** you für die Partei» bezeichnete.

Jetzt gibt der Verteidiger der Demokratie den Demokraten ein letztes Stück unerwünschtes Gepäck in die Hand: eine «vollständige und bedingungslose» Begnadigung seines zweiten Sohnes, des verurteilten Verbrechers Hunter Biden. Der Senator von Colorado, Michael Bennet, wettert: «Präsident Bidens Entscheidung stellt persönliche Interessen über die Pflicht und untergräbt weiter das Vertrauen der Amerikaner in ein faires und gleichberechtigtes Justizsystem.»

Der Senator von Michigan, Gary Peters, nennt die Begnadigung einen «unangemessenen Gebrauch der Macht». Der Gouverneur von Colorado, Jared Polis, schimpft: «Hunter hat sich den juristischen Ärger selbst eingebrockt […], niemand steht über dem Gesetz, nicht ein Präsident und nicht der Sohn eines Präsidenten.»

Bidens öffentliche Zustimmung ist im freien Fall, und die Partei liegt in Scherben. Die Schonzeit des Präsidenten ist nun auch bei seinen Parteigenossen vorbei.