Lang ist’s her, seit ich als Knirps erstmals vor dem «Badrutt’s Palace» stand. Tief beeindruckt schloss ich Bekanntschaft mit der Welt der Schönen, Reichen und Berühmten. Natürlich bewunderte ich die mit schweren Pelzen behängten «Palace»-Gäste aus gebührender Distanz. Auch dem Heer der mit goldenen Bändern und Borten geschmückten Ober-, Unter-, Hilfs- und Nebenportiers, die ich allesamt für Generäle hielt, kam ich nicht zu nahe. Doch die Bilder prägten sich unauslöschlich ein. Und ich schwor mir, die Schwelle zu diesem glamourösen Hotelreich, dieser Operationsbasis der gesellschaftlichen Götter und Halbgötter, einmal zu überwinden. Irgendwann und irgendwie.
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Herr Wild, beim Lesen Ihrer Erinnerungen an das Palace Hotel kam mir der Film von 1952 über das Hotel in St. Moritz in den Sinn. Viele gute alte Bekannte spielten darin: Annemarie Blanc, Käthe Gold, Paul Hubschmied, Emil Hegetschweiler, Gustav Knuth, Alfred Rasser, Max Haufler u.v.a.m. Obwohl in schwarz-weiss gedreht, konnte man den Glanz und Glamour der damaligen Zeit erahnen. Aber auch die Unterschiede zwischen Personal und Gästen zeigten die Abgründe jener Zeit zwischen reich und arm.