Sie sind ein würdiger Nachfolger von Claude Nobs als Leiter des Montreux Jazz Festival (MJF). Sie lieben die Musik, sie lieben das Publikum, und Sie schauen, dass der Laden läuft.
Und er läuft gut. Ich sehe, dass dieses Jahr praktisch alle Konzerte ausverkauft sind. Trotz den leider recht hohen Preisen. Okay, es gibt auch ein paar wenige Plätze für 88 Franken, dann geht es aber steil aufwärts, es gibt sogar Stehplätze für 350 Franken.
Sie sagen selbst, dass Sie dies bedauern. Sie geben sich sogar recht kritisch und erklären offen, «das Live-Musikgeschäft befindet sich in einer noch nie dagewesenen Spekulationsblase. Seit Jahren jammern alle darüber, und trotzdem ...
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Es sind leider auch nicht mehr die grossen Musiker und Musikerinnen, wie früher.
Spätestens wenn Helen Fischer bei ihnen auftritt, sollten sie über die Bücher gehen.
Vor dem Spotify Zeitalter haben wir für 20 Franken eine LP oder CD gekauft mit 15 Stücken. Heute für das gleiche Geld über 15 Mio. Titel oder gar gratis auf Youtube. Da gibts für Bands und Musiker, wenig bis nichts zu verdienen ist. Das Geschäft ist somit längst nicht mehr nachhaltig. Die Verkaufszahlen für einen Nummer 1 Hit sind dementsprechend tief. Folge davon unerschwingliche Ticketpreise für Live Konzerte der bekanntesten Showgrössen. Fakt:The Winner takes it all, wie einst ABBA sangen!
Ich denke die hohen Eintrittspreise sind eher ein Schutz für wahre Jazzfreunde.
Sie schreiben mir aus der Seele Herr Rothenbühler. Als ich in der Ausbildung war, verbrachte ich meine ersten Ferien alleine mit Freunden am Jazzfestival in Montreux. Nur mit Schlafsack und wenigen Fränkli im Sack erreichten wir per Autostopp Montreux. Wir genossen bei sonnigem Wetter der ganzen Tag Musik überall in Montreux. Kommerziell war das sicher nicht so toll für Montreux, da wir auch draussen übernachteten und nur bei der Migros einkauften.