Marc Elsberg: Blackout – Morgen ist es zu spät.
Penguin Random House. 800 S., Fr. 29.90

 

Das Buch ist 2012 erschienen, beim Lesen hat man aber praktisch nirgends den Eindruck, es sei veraltet. Nein, es tauchen darin so vielfältige Bezüge zu heutigen Gegebenheiten auf, dass sie für Laien regelrechte Augenöffner sind. Gerade in jüngster Zeit hat Deutschland wegen Dunkelflauten (kaum Strom aus Wind- und Solarkraft) Europas Stromversorgung in massive Schwierigkeiten gebracht, und Hackerangriffe auf Elektrizitätsnetze häufen sich. Marc Elsberg, Bestsellerautor für Wissenschafts-Thriller, zeigt dem Publikum plastisch, wie Stromnetze funktionieren und was es heisst, wenn Energieproduktion und Konsum immer komplexer zusammengeschaltet werden. Verletzlichkeit durch Vernetzung.

In kalter Winterzeit, so Elsbergs Roman, wird in Europa eine verheerende Kettenreaktion von Stromausfällen ausgelöst, in Region nach Region schalten sich die Stromnetze ab, weil ihre Frequenz ausser Kontrolle gerät, die Lähmung breitet sich international aus bis zum Blackout. Kaum fassbar, was dabei in wenigen Tagen in einer Zivilisation zerstört wird. Es ist auch eine Detektivgeschichte: Man erlebt mit, wie ein eigenwilliger IT-Spezialist herausfindet, dass der Angriff auf die Stromnetze von intelligenten Zählern in Haushalten, Smartmeters, ausging, über die eine Hackerbande tödliche Software ins Netz gebracht hatte. In all der Netzkomplexität und im Behördenwirrwarr gelingt schliesslich die Stabilisierung im Energiesystem – und im Privaten.