Weltwoche: Frau Baur, Maria Callas behauptete am 11. Oktober 1971 in einem ihrer New Yorker Meisterkurse, die Oper sei tot: «Ich liebe dich» oder «Ich hasse dich», die wichtigsten Sätze der Oper, könne man zwar sagen, flüstern oder schreien – aber so etwas zu singen, sei völlig aus der Mode gekommen, ja peinlich fast. Was wollte die Diva ihren Schülern damit sagen?
Eva Gesine Baur: Sie wollte provozieren, und das ist ihr gelungen. Callas verabscheute als Künstlerin das Bequeme, nichts nahm sie für selbstverständlich. Vermutlich wollte sie den Studenten auch sagen, dass sie nicht versuchen sollten, mit Schauspielern zu konkurrieren, die lebensecht wirken wollten ...
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Mit Maria Callas ist es wie mit Elizabeth Taylor oder Marylin Monroe - sie besaßen eine Aura die erotisch, geheimnisvoll und auch tragisch war und ist. Bei Moroe war es das mystische Verhältnis zu Kennedy - dessen Witwe Jacky der Callas den Mann - Onassis - ausspannte. Und bei Taylor war es die On-Off Beziehung zu Burton. Ausnahme-Künstlerinnen waren alle drei nicht. Das Opern-Magazin "The Grammophone" weist Jahrhundertaufnahmen seit 1923 aus - die Callas ist extrem selten vertreten....