Die Klimaziele westlicher Regierungen und Unternehmen sind so gesetzt, dass man sich nicht vorstellen kann, wie sie je erreichbar sein sollten. Die Vorgabe des Pariser Abkommens, die Erderwärmung dürfe 1,5 Grad möglichst wenig übertreffen, beruht – wie dies der in Energie- und Ressourcenthemen erfahrene Zürcher Ökonomieprofessor Peter Zweifel auf zur Story darlegt – nicht auf wissenschaftlicher Grundlage und auf nüchternen Kosten-Nutzen-Abwägungen, sondern auf politischer Aushandlung.
Irrsinnig wirkt auch die damit verbundene Forderung, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Der Konstanzer Physikprofessor Gerd Ganteför bezeichnet im Interview die Reduktion auf netto null CO2 bis 2050 als menschenfeindlich. Warum haben denn so viele Länder und Firmen solche Ziele proklamiert, die Schweiz sogar in einer Volksabstimmung? Ist das alles ein Spiel?
Die Natur hilft mit
Zum Teil schon. Für Klimaaktivisten, die von öffentlicher Aufmerksamkeit leben, und für Interessengruppen, die Subventionen, Staatsnähe oder Forschungsgelder suchen, ist Notstandsstimmung ein wirksames Mittel, um ihre eigenen Spezialziele zu erreichen. Aber es ist zu erwarten, dass irgendwann klarer wird, was die Kosten sind und was alles nicht möglich ist – und dass diese Klimapolitik scheitert.
Aber halt, man kann schon vorher zurückkehren zu sorgfältigerem Überprüfen und Abwägen, zur Vernunft. Jetzt. Was Gerd Ganteför im Interview auf zur Story darlegt, ist eine Sensation: Die Hälfte der im Netto-null-Ziel befohlenen Dekarbonisierung würde genügen. Das ersparte enorme Kosten. Aber wie geht das? Es wird eben berücksichtigt, dass die Natur mithilft: Die Hälfte der Emissionen wird von den Pflanzen und Ozeanen aufgenommen. Das System ist stabiler, als viele meinen. Die alarmistische Politik mit blinder Fixierung auf Pariser Ziele und Modelle blendet das aus.
Die Autoren Michael Limburg und Axel Göhring bringen ihrerseits in die Diskussion, dass in den Modellen des Weltklimarats die Wirkung von Wolken auf das Klima fehle (zur Story). Deshalb, so die Kritik, seien die Warnungen vor drohenden Kipppunkten im Klimasystem nicht fundiert.
Die Kritik aussenstehender Wissenschaftler an Arbeitsweise und Modellen des Weltklimarats wird allgemein stärker. Damit wächst die Chance, dass Debatten über Lösungen globaler Probleme breiter werden. Wie sie beispielsweise der dänische Wissenschaftler Björn Lomborg in seinem hier zur Sprache gebrachten Buch «Best Things First» (zur Story) vorstellt.
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