Es ist die oberste Regel der postmodernen Identitätspolitik, dass man schon zur «richtigen» Opfergruppe gehören muss, um im medialen Wettbewerb Aufmerksamkeit zu erringen. Nach der dort beliebten Lesart sind Christen Täter, weil Kreuzzügler und Frauenunterdrücker, aber niemals Opfer von «Christianophobie».

Während wir also etwa in Deutschland staatlich finanzierte Meldestellen gegen «Islamophobie» besitzen, dokumentiert bei uns niemand die Straftaten gegen Christen oder Kirchen. Während zumindest jüdische Einrichtungen nicht nur seit den neuen Eskalationen sogenannter palästinensischer Demonstranten 24/7 bewacht werden, damit es hoffentlich weder zum Anzünden von Synagogen noch von jüdischen Mitmenschen kommt, brennen in Europa zunehmend christliche Kirchen, ohne dass es auch nur einen kurzen Aufschrei gibt.

Oder habe ich die gutmenschelnden Solidaritätsbekundungen und die Lichterketten gegen Hass und Gewalt nur verpasst?

Das vielzitierte christliche Abendland geht leise unter – aber nicht ganz: Alljährlich veröffentlicht das Wiener Institut OIDAC Europe, ein Dokumentationsarchiv für Intoleranz gegen Christen in Europa, seine weitaus nicht vollständige Statistik.

Aktuell verzeichnet man dort mit 748 Vorfällen im Jahr 2022 einen Anstieg von 44 Prozent an antichristlichen Hassverbrechen im Vergleich zum Vorjahr und mit 106 Brandstiftungen in Kirchen hierbei sogar einen Anstieg um 75 Prozent, vor allem in Frankreich, Deutschland und England. Die Zahlen decken sich zudem mit den Erhebungen des Menschenrechtsbüros ODIHR der OSZE, das alljährlich seinen «Hate Crime Report» veröffentlicht und 792 Verbrechen gegen Christen auflistet.

«Die einzige Kirche, die erleuchtet, ist jene, die brennt»: Das Zitat des spanischen Anarchisten und Revoluzzers Buenaventura Durruti ist in spanischer Sprache als Hashtag ein echter Dauerbrenner in den sozialen Netzwerken, vor allem seit dem Brand in Notre Dame von Paris. Ein beliebter Slogan auch bei deutschen Antifa-Gruppen alljährlich zu Weihnachten, frei nach dem Motto: Advent, Advent, die Kirche brennt.

Auch der Hashtag #FuegoAlClero, also der Aufruf «Zündet die Priester an», gerne genutzt bei marxistischen Gruppen, ist ein echter Gassenhauer der linken Szene.

Die Angriffe auf Christen, die Brände und Kirchenschändungen gehen nun gar nicht, wie manche vielleicht vermuten würden, hauptsächlich auf das Konto radikaler Islamisten, auch wenn die enthaupteten Priester und Christen in Frankreich durchaus Schlagzeile machten. Tatsächlich schafft das Abendland sich gerne ganz ohne Hilfe von aussen ab. Laut OIDAC gehen die Angriffe, soweit man es nachvollziehen kann, statistisch hauptsächlich auf das Konto von radikalen linken Gruppen, Satanisten, Islamisten und Feministinnen.

Nun sagt die Bibel der Christen, diese sollen keine Rache üben und ihren Feinden stets «die andere Wange hinhalten». Vielleicht sollte man es beim vorweihnachtlichen «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit» aber eher mit den vorsorgenden Worten des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt halten: «Sprich sanft, aber trage stets einen dicken Knüppel bei dir.» Dann klappt es auch mit dem Weihnachtsfrieden, nicht nur für Christen, sondern für alle.

Die 3 Top-Kommentare zu "Advent, Advent, die Kirche brennt: Deutschland kennt eine staatlich finanzierte Meldestelle gegen «Islamophobie». Dass aber anti-christliche Hassverbrechen massiv zunehmen, kümmert niemanden"
  • masinger55

    Was soll man anderes erwarten von den Linken mit dem Motto „Gott ist tot“?

  • 😢◕‿◕😢

    Die Pfaffen sind das eigentliche Problem in diesem Land! Wer seine Religion nicht mehr ernst nimmt sollte aus der Kirche austretten aber nicht von der Kanzel predigen!

  • ben_pal

    Phobie bedeutet Angst, Abneigung. Kann man also seine Angst jetzt "melden"? Oder die Angst anderer?