Wenn von ostentativen Protzbauten der Bundesregierung die Rede ist, kommt als Erstes das Bundeskanzleramt in den Sinn. Es soll auf das Doppelte seiner ohnehin megalomanen Grösse aufgepumpt werden. Kosten: 777 Millionen Euro. Derzeit. Aber da ist sicher noch Luft nach oben.

Stillschweigen herrscht aber, wenn Abgeordnete des Bundestags sich selber was Schönes gönnen. Zum Beispiel mehr Büroraum.

Erst eine Anfrage der AfD brachte es an den Tag. Der Büroraum, der jedem Abgeordneten zusteht, ist arg beengt. Nur drei Räume.

Chefzimmer, Vorzimmer, Besprechungszimmer – wer soll denn damit auskommen? Ab nächstem Jahr soll endlich ein bereits gefasster Beschluss umgesetzt werden: Vier Zimmer sollen’s sein.

Grotesk: Obwohl der aufgeblähte Bundestag auf maximal 630 Abgeordnete schrumpfen soll, benötigt er dann mehr Raum: 700 zusätzliche Zimmer. Das entspricht drei mehrstöckigen Gebäuden, die natürlich nicht in Marzahn stehen sollen, sondern in Berlin-Mitte.

Die AfD hat mitgeteilt, dass sie auf das Extrazimmer verzichtet. Drei Räume reichen. Ob denn nicht auch andere Fraktionen sich anschliessen möchten?

Kein Wunder, dass die Blauen bei den anderen so unbeliebt sind.