Ihre Berliner Wohnung musste Alice Weidel bereits vor eineinhalb Wochen verlassen. Klammheimlich. Die Polizei hatte ihr dringend dazu geraten. Die Sicherheitskräfte gehen gemäss einem Bericht der Jungen Freiheit von einer «hohen Gefahrenlage» für Weidel und ihre Familie aus. Sie sei «an einen sicheren Ort verbracht» worden.

Ich habe Weidel als Reporter einmal ein paar Tage lang durch Berlin und Brandenburg begleitet. Die AfD-Spitzenpolitikerin kann sich ohne massiven Personenschutz in Deutschland keinen Meter bewegen. Wegen ständiger Morddrohungen und Pöbeleien aller Art. Sie hat das nie publik gemacht. Und sie hatte mich dringend gebeten, nicht darüber zu schreiben. Aus Sicherheitsgründen. Um dem Mob keinen Vorschub zu leisten.

Das spricht dafür, dass die aktuelle Bedrohungslage wirklich ernst ist.

So hat Weidel auch die Teilnahme an einer AfD-Veranstaltung zur deutschen Wiedervereinigung im bayrisch-thüringischen Mödlareuth absagen müssen.

Für jene, denen Mödlareuth kein Begriff ist: Das während 41 Jahren durch die innerdeutsche Grenze und einem Todesstreifen mit Selbstschussanlagen geteilte Dorf bot die Vorlage für die mehrteilige TV-Serie um das fiktive Dorf «Tannbach».

Dass die gewählte Volksvertreterin Weidel aus Sicherheitsgründen nicht am Gedenkanlass für dieses schreiende Unrecht teilnehmen kann, steht symptomatisch für den desolaten Zustand Deutschlands.

Es scheint, dass das Establishment nichts, aber auch gar nichts aus der Geschichte gelernt hat.

Die 3 Top-Kommentare zu "AfD-Spitzenpolitikerin Alice Weidel muss wegen Morddrohungen einer Gedenkveranstaltung zur Wiedervereinigung fernbleiben. Treffender lässt sich der Zustand der deutschen Nation kaum auf den Punkt bringen"
  • Burn Hard

    Unabhängig von der politischen Meinung bewundere ich diese Politikerin und Frau in höchsten Masse. Es wird hoffentlich der Tag kommen, wo sie mit Weitsinn das deutsche Land regieren und gestalten können wird. Sie wird dann auch beweisen dürfen, dass ihre Rezepte umsetzbar sind. Bin gespannt.

  • maxmoritz

    Wer droht, steht fast immer ganz nahe am Abgrund! Und so profitiert die Afd einmal mehr aus den Fehlern der politischen Gegnern! Es sei der Afd zu wünschen, dereinst nicht den gleichen Fehler zu machen.

  • namsawam

    Nicht nur hier in D waren wir noch vor 20 Jahren auf einem vielversprechenden Weg. Die für den Hegemon unerträgliche Konkurrenz durch die EU mit EURO bot Anlaß für ihn, eine langfristige Strategie zur Zersetzung der EU umzusetzen. Kein offener, sondern ein verdeckter Kampf durch schleichende, wesensverändernde Vergiftung. Denn offen wäre er nicht möglich gewesen. Die verheerende Niederlage in diesem Kampf erleben wir aktuell in jedem Bereich (innen und außen) unserer politischen Existenz.