Der ARD-Moderator Constantin Schreiber hat tiefe Verbindungen zur islamischen Welt. Er lebte in Syrien und Ägypten, spricht Arabisch und war für eine libanesische Tageszeitung und einen TV-Sender in Dubai tätig. Bis heute moderiert er eine Wissenschaftssendung für das ägyptische Fernsehprogramm.

Das klingt nicht nach Islamfeindlichkeit. Genau das wird Schreiber aber vorgeworfen. Er will dem Thema deshalb nun ganz abschwören.

Den Ausschlag gab ein tätlicher Angriff auf ihn. Eine linke Gruppierung traktierte ihn mit einer Torte.

Mit Vorwürfen hat er aber schon länger zu kämpfen. Vor sechs Jahren kam erstmals Kritik anderer Journalisten an seiner Arbeit auf. Er schildere den Islam «exotisierend», und es gehe ihm um «Anprangerung statt um Dialog».

In seinem Buch «Inside Islam» hatte Schreiber die Gefahr geschildert, die von Moscheen ausgehe. Diese bezeichneten Kritiker als übertrieben dargestellt. Beim Buch «Kinder des Koran» wurden ihm «unzutreffende Verallgemeinerungen» vorgeworfen.

In diesem Stil wurde fast jede Arbeit von Constantin Schreiber kommentiert. Die Urteile reichten von «rechtspopulistisches Pamphlet mit altbekannten Feindbildern» bis zu «politisches Hasspamphlet». Der Autor spreche «Hass und Ängste der Leser» an, indem er vor der Übernahme des eigenen Landes durch den Islam warne.

Das sehen nicht alle so. Der einstige Focus-Chefredaktor Ulrich Reitz beispielsweise befand, Schreiber spreche lediglich aus, was wirklich passiere, ohne dabei links oder rechts zu sein.

Sein Pech war wohl, dass er sich ausgerechnet dem Islam verschrieben hat. Dieser scheint in Deutschland ein Tabuthema zu sein.

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Katholizismus hätte kaum andere Medien oder linke Gruppierungen gegen ihn aufgebracht – oder ihm eine Torte ins Gesicht eingehandelt.