Jetzt sollen es also die Rentner richten. Pensionierte Top-Repräsentanten des Staates haben ein Programm vorgelegt, wie die Bundesrepublik radikal reformiert werden kann.

So kann es nicht weitergehen, könnte als Titel über ihrem Bericht stehen. Schön, dass dieser Stossseufzer angekommen ist. Im Volk ist er seit Jahren zu hören.

Doch worum geht es der Rentner-Reform-Kombo wirklich? Man muss ihnen nur aufmerksam zuhören, etwa Thomas de Maizière, einst Innenminister von Kanzlerin Angela Merkel.

In einem TV-Interview hob er sich das stärkste Argument bis zum Schluss auf. Ohne Reform «kriegen wir noch ganz andere Wahlergebnisse wie in Europa».

Nachtigall, ick hör dir trapsen – wie der Berliner sagt. Es geht mal wieder um die AfD.

Gleichlautend moserte schon Herbert Reul, CDU-Innenminister von NRW. Wenn nicht bald was geschehe, würde «diese komische Partei» noch mehr zulegen.

Worum also geht es diesen beiden – und all den anderen? Nicht um den Staat, sondern um ihre eigene Haut. Sie fürchten die Konkurrenz durch die AfD und sorgen sich um ihr Überleben. Dazu sind sie notfalls zum Äussersten entschlossen: Reformen.

«Wir werden sie jagen», hatte AfD-Urgestein Alexander Gauland einst prophezeit. So ist es gekommen. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, ob die Altparteien wirklich liefern wollen. Denn mit ihren Vorschlägen, wenn sie ernst gemeint sind, sägen sie am eigenen Ast.