Wir wollen Marie Antoinette nicht Unrecht tun, denn sie hat den Satz vom Kuchenessen, wenn es kein Brot gibt, nie gesagt. Aber sie ist nun mal der Bezugspunkt für abgehobene Selbstherrlichkeit gegenüber den unteren Schichten.

Was uns ohne Umwege zu Annalena Baerbock bringt. Erfüllt von Selbstgerechtigkeit, Sendungsbewusstsein und dem Glauben an die eigene Unfehlbarkeit, spricht sie offen aus, was sie denkt.

Grundsätzlich ist Ehrlichkeit ein guter Charakterzug. Fraglich ist allerdings, ob ausgerechnet Deutschlands Chefdiplomatin ihr Herz als Mördergrube öffnen soll.

So rügte sie in Brasilien ihre Gastgeber, dass ihnen der «Preis für Reis und Bohnen» wichtiger sei als Hilfe für die Ukraine.

Wie können sie nur, diese Brasilianer? Wollen sich den eigenen Bauch vollschlagen, anstatt Solidarität zu üben mit den Ukrainern? Sollen sich doch ein Vorbild nehmen an Baerbocks Untertanen, Pardon, Mitbürgern. Die drücken klaglos Milliarden ab für einen Krieg, in dem sie Ukrainer für sich sterben lassen. Das sind die richtigen Prioritäten.

Baerbock hat freilich eines übersehen: Ihr selbst ist es nach eigenen Worten egal, was die Bürger denken. In Brasilien denken Politiker womöglich anders.