Sie sind inzwischen in jeder zweiten deutschen Talkshow vertreten: Politikerinnen, Sicherheitsexpertinnen, Friedensforscherinnen oder Politikjournalistinnen, welche die Lieferung von Kampfpanzern und weiteren schweren Waffen an die Ukraine fordern.

Warum engagieren sich so viele Frauen mit erhobener Stimme dafür?

Sind das Flintenweiber?

Eine Psychologin versuchte, es mir so zu erklären: «Ja, es gibt Frauen, die sich in Zusammenhang mit dem Krieg kompromisslos und krachledern äussern. Das sind halt keine Sofa-Pazifistinnen. Sie sind überzeugt, dass Waffen helfen, Menschenleben zu retten. Doch Frauen sind in der Regel empathischer, solidarischer und sozialer als Männer. Viele tendieren zu Care-Ethik. Es geht ihnen um den Schutz von und die Hilfe für Frauen und Kinder im Kriegsgebiet. Das Herz einer Frau sieht mehr als die Augen von zehn Männern.»

Es gibt allerdings auch laute weibliche Stimmen von prominenten Frauen wie Sahra Wagenknecht oder Alice Schwarzer, die gegen Waffenlieferungen zu Felde ziehen. Sie sind überzeugt, dass Kampfgeräte nicht den Krieg beenden, sondern das Grauen verlängern.

Diese Meinung teilt der Deutsche Frauenrat: «Mehr Waffen begünstigen mehr militärische Auseinandersetzungen. Diplomatie muss grundsätzlich das erste Mittel sein, um Konflikte zu deeskalieren.»