Früher glaubte man, Frauen würden die Politik verbessern. Sie seien empathischer, emotionaler, einfach erwachsener als Männer.

Schon die Vorreiterinnen von Frauenpower räumten diesen frommen Wunsch ab: Golda Meir, Indira Gandhi, Margaret Thatcher machten sich einen Namen als Feldherrinnen.

Kein Wunder, dass Annalena Baerbock in dieser Tradition steht. Zum Glück darf sie keine Armeen befehligen. Sie kann nur Kriege erklären wie gegen Russland, aber – nochmals Glück – niemand nimmt sie ernst.

Was man ernst nehmen sollte, ist die Kaltschnäuzigkeit, die die Aussenministerin an den Tag legt. Da unterstützt die ganze Welt einen Waffenstillstand im Gazastreifen – und Baerbock bittet die israelische Armee, ihre Angriffe «anzupassen».

Woran? An die Leiden der Zivilbevölkerung?

Für die hatte sie auch ein Wort. Hunger unter den Palästinensern «nährt den Terrorismus», befand sie.

Im Zusammenhang mit Hunger von «nähren» zu sprechen, zeugt entweder von einem totalen Mangel an Sprachempfinden oder von zu viel Zynismus. Die Palästinenser sollen nicht ernährt werden, damit sie nicht verhungern. Nein, die Unterdrücker sollen an sich selbst denken.

Wenn das feministische Aussenpolitik ist, dann ist eines klar: Feminismus hat nichts mit Empathie oder Emotion zu tun.