Nach der ersten Booster-Impfung gegen Corona entstehen – häufiger als erwartet – milde Schäden am Herzmuskel. Dies belegt eine neue Studie von Basler Wissenschaftlern. Knapp 3 Prozent der geboosterten Personen klagen über solche Schäden.

Bei der Untersuchung haben die Forscher ein paar Tage nach der Impfung den Marker «kardiales Troponin» im Blut gemessen. Steigt diese Menge über den Normbereich, könne man «auf Schädigungen an Herzmuskelzellen schliessen», erklärt Kardiologe Christian Müller online.

Bei 22 Personen von insgesamt 777 Teilnehmern konnte ein solcher Wert gemessen werden. Damit weisen 2,8 Prozent der geboosterten Personen entsprechende Schäden auf.

Aufgrund früherer Beobachtungen hatten die Forscher bei 0,0035 Prozent der Geimpften mit Herzmuskelschäden gerechnet. Das unerwartete Resultat dürfe man nicht «überbewerten, aber auch nicht ignorieren», so Müller.

Seine Forderung: Die Impfstoffhersteller müssten reagieren und ihre Vakzine nun anpassen. «Bei der Sicherheitsprüfung der Auffrischimpfungen müssen sie künftig das Phänomen der Herzmuskelzellschädigung ebenfalls berücksichtigen.»