Wäre man zynisch, würde man sagen, dass der Tod des Polizisten in Mannheim ein Glückstreffer für Deutschlands polit-medialen Komplex war. Denn die Tragödie erlaubt es, das eigentliche Ziel, den Islamkritiker Michael Stürzenberger, totzuschweigen.

Aber wir sind nicht zynisch. Das überlassen wir Kanzler und Oppositionsführer.

Im Bundestag sprach Olaf Scholz von dem «tödlichen Messerattentat auf einen jungen Polizisten». Man kann unterstellen, dass er die Definition des Wortes Attentat kennt. Beim Attentat auf Ägyptens Präsident Sadat kamen Sicherheitsbeamte ums Leben, aber der Anschlag galt nicht ihnen.

So aber degradierte Scholz Stürzenberger zum Kollateralschaden. Nach seiner Lesart hatte es der Täter auf den Polizisten abgesehen.

Wer nun glaubt, diese Verdrehung sei an Niedertracht nicht zu unterbieten, kennt Friedrich Merz nicht. Der sprach von dem «heimtückisch in Mannheim ermordeten Polizisten». Man kann unterstellen, dass der studierte Jurist die Definition von Mord kennt. Im Gegensatz zum Totschlag setzt er eine Absicht voraus. Nach Merz’ Lesart hatte der Täter den Polizisten von vornherein als Opfer gewählt.

Wir wissen, warum die beiden Tatsachen verdrehen. Aus politischem Kalkül. Deshalb gebührt Merz die Zyniker-Krone und nicht Scholz. Wie sagte er doch? «Wir machen mit dem Mord an dem Polizisten keine Politik.»