NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) räumte ein, sich achtmal mit dem Chef einer mutmasslichen Schleuserbande getroffen zu haben. Diese Bande soll wohlhabenden Chinesen und Omanern Aufenthaltserlaubnisse für Deutschland beschafft haben. Zwei Hauptverdächtige, darunter der Anwalt, den Reul getroffen hat, sitzen inzwischen in Untersuchungshaft. Reul erklärte gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, er habe den Juristen zunächst als konservativen und religiösen Menschen kennengelernt, der seinen Landtagswahlkampf 2022 mit knapp 30.000 Euro unterstützt habe.

Laut Reul fanden die Treffen meist im Rahmen von Abendessen mit Wirtschaftsvertretern und Honoratioren statt und es ging um das Thema innere Sicherheit. Das erste Treffen war am 18. Februar 2022 im Innenministerium. Der Anwalt, auch CDU-Mitglied, war auf Reul zugekommen, um ihn und die Partei zu unterstützen.

Die Polizei hatte im April in diesem Zusammenhang Wohnungen in acht Bundesländern durchsucht und geht nun dem Verdacht der Bestechung von Amtsträgern nach. Diese sollen dafür gesorgt haben, dass die Schleuserbanden-Klienten die gewünschten Aufenthaltserlaubnisse erhielten. Der Anwalt stellte sich den Behörden am Dienstag auf dem Düsseldorfer Flughafen. Ein weiterer Hauptverdächtiger wurde gegen Auflagen aus der U-Haft entlassen.

Die Ermittlungen dauern weiter an.

Die 3 Top-Kommentare zu "CDU-Schleuser-Affäre: CDU-Politiker Herbert Reul räumt ein, den Chef einer mutmasslichen Schleuserbande achtmal getroffen zu haben"
  • franzag

    Wenn sogar die mit CumEx betraute Staatsanwältin hin wirft, zeigt das den Zustand unserer aktuellen Regierung. Eine Neuregelung durch den Wähler ist hier zwingend erforderlich.

  • roland weinert

    Extremismus bzw. Bestechlichkeit bei der CDU u n d SPD: Frau Faeser, Herr Haldenwang, bitte melden!

  • Rudi Mentär

    Ich habe die CFU auch einmal als "Konserativ & religiös" wargenommen. Eine Täuscjunh! Der Fall wird bei der CDU einfach ausgesessen. Ein Staatsanwalt der hier zu genau hinschaut, wird vom Justizminister derartig drangsaliert, dass er sich bis ans Ende seines Lebens in einer Besenkammer wieder findet. Statt dessen wird dann mittels Gerichte auf die Opposition losgegangen.