Die Credit Suisse hat eine Schockwelle durch die kleine Schweiz und das grosse internationale Finanzsystem geschickt.
Die Schweizer Regierung, die Schweizer Nationalbank und die UBS haben in einem Kraftakt das Problem aus der Welt geschafft.
Doch wie geht es weiter?
Positiv ist, dass eine mögliche Kernschmelze im internationalen Finanzsystem vermieden wurde. Zudem wurde eine bedingungslose Rettung für alle durch eine erneute Geldschwemme der Zentralbanken zunächst nicht wiederholt.
SNB, Fed und EZB haben die bereits signalisierten Zinserhöhungen trotz der Turbulenzen durchgezogen. Die Aktionäre der Credit Suisse mussten bluten. Die Coco-Bonds der Credit Suisse wurden entwertet. Für die umfangreichen Liquiditätshilfen werden gegen Sicherheiten Zinsen verlangt.
Doch die Risiken bleiben. Das Scheitern der Credit Suisse mag durch Skandale und Fehlspekulationen selbst verursacht sein. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die lange globale Niedrigzinsphase immense Risiken geschaffen hat, die mit jeder weiteren Zinserhöhung sichtbar werden können.
Dass die Bilanzsumme der neuen UBS die Wirtschaftsleistung der Schweiz weit übersteigt, symbolisiert die Erpressbarkeit der Staaten gegenüber einem globalen Finanzsektor, der von den Zentralbanken viele Jahre lang leichtsinnig aufgeblasen wurde.
Die Frage, wie die undurchsichtigen Risiken unter Kontrolle gebracht werden können, stellt sich dringlicher denn je.