Wo die Liebe hinfällt, liegt man rasch mal auf der Nase. Zumindest wenn man eine Sendung moderiert, die «Hart aber fair» heisst und davon lebt, dass der Talkmaster wenigstens den Anschein erweckt, er sei neutral. Fair eben.
Louis Klamroth zum Beispiel übernahm Ende 2022 von Frank Plasberg das Fragepult und liess den WDR-Rundfunkrat ziemlich hart und unfair auflaufen, weil die Damen und Herren Aufseher erst hinterher und eher beiläufig mitbekamen, dass er mit Klima-Aktivistin Luisa Neubauer liiert ist.
Ein Grüner beim Rotfunk mehr oder weniger macht den medialen Grünkohl nicht fett, könnte man meinen, und überhaupt bleibt Privates auch dann noch privat, wenn «Hart aber fair» for future irgendwann mal fridays ausgestrahlt wird.
Wäre da nicht der böse Schein, wie es die Juristen ausdrücken, der sich immer aufdrängt, wenn es um Klima- und Grünen-Themen geht und im Hinterkopf der Zuschauer der leise Verdacht nistet, Louis könnte ein geistiger Widergänger von Luisa sein.
Heute Abend zum Beispiel wird bei «Hart aber fair» über den Schneemangel in den Skigebieten der Alpen diskutiert, den man bei gründlicher Suche auch findet – während in den grossen Skigebieten die Lifte wie eh und je munter hoch- und runterlaufen.
Luisas Blick durch Louis’ Brille? Überhaupt geht der Trend zum aktivistischen Familienbetrieb.
Als unlängst 200 Prominente gegen den Polizeieinsatz im Tagebau-Ort Lützerath protestierten, war Klamroths Vater, der Schauspieler Peter Lohmeyer, bei den Unterzeichnern, Schwieger-Freundin Luisa demonstrierte vor Ort, und Louis moderierte gaaaannnnzz neutral im Studio.
Ein Gutes könnte Klamroths private Klima-Kooperation dann aber doch haben: In die Sendung wird er Luisa vermutlich nicht einladen können, und weil ohnehin jedes Klima-Thema unter Verdacht steht, bleibt uns vielleicht die eine oder andere Sendung dazu erspart.
Ralf Schuler betreibt auf Youtube den Interview-Kanals «Schuler! Fragen, was ist» und ist Politikchef bei Rome Medien (u. a. «Achtung, Reichelt!»)
Ralf Schuler ist Politikchef der Vius SE und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.
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Staatsfunk von feinsten. Die Verdummung schreitet voran.
UNABHÄNGIG von den Inhalten ist das Modell ÖRR mit Zwangsfinanzierung ÜBERLEBT. Servus TV gehört z.B. eindeutig den Erben von Dietrich Red Bull Mateschitz, leistet aber werbefinanziert genau das, was die zwangsGEZahlten ÖRR, wie ORF, ARD, ZDF, SRF NICHT mehr leisten, was aber deren GENUINE Aufgabe wäre. Es kommen konträre Standpunkte zu Wort, und man bemüht sich um neutrale Berichterstattung. Also Privatisierung, Finanzierung über Werbung, Abo, Pay-TV usw. Der ÖRR muss weg!
Die Hart-aber-fair-Sendung vom 30.01.2022 wurde dominiert von einer jungen Aktivistin der letzten Generation, die dort ihr Geld verdient. Die übrigen Teilnehmer, im Prinzip auch nur Klimawandel-Gut-Gläubige, waren völlig überfordert, schauten nur noch wie die Schafsköpfe, bei soviel schriller ideologischer Agitation. Niemand wagte es, die Lüge vom menschgemachten CO2 anzuzweifeln. Das scheint jetzt die neue Weltreligion zu sein. Man hält lieber den Mund, weil man nicht als Ketzer enden will.
Danke für die Aufklärung. Da ich seit ca. 2015 keinen öffentlich rechtlichen Regierungsfunk (ÖRR) mehr schaue wäre mir das vollkommen entgangen. Eine Meldung die so relevant und wichtig ist wie ein Sonnenstudio im Kongo. Nichts gegen den Kongo. Aber was man garantiert nicht braucht... Na ja Sie wissen schon
Louis hat m.E. ohnehin viel Vitamin B. Als Neffe von Wiebke Bruns ist auch er SPDler. Rot/Grün und links scheinen Grundbedingungen zu sein , als Moderator bei ÖR angestellt zu werden.
Wie man immer wieder liest, sind die Gehälter exorbitant.
Könnte daran liegen, dass die ARD Volontäre ein gewisses Wahlverhalten zeigten - und möglicherweise auch heute noch zeigen.
Berichterstattung gab es noch vor 20 Jahren. Heute ist es Erziehungsrundfunk (Framing-Manual)
https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus219289186/Oeffentlich-Rechtliche-Ausgewogene-Berichterstattung-92-Prozent-der-ARD-Volontaere-waehlen-gruen-rot-rot.htmlrichterstattung-92-Prozent-der-ARD-Volontaere-waehlen-gruen-rot-rot.html
Seine Liebe macht Klamroth nicht zum Öko-(Salon-)Sozialisten. Das ist er auch ohne sie. Der Öffentliche Rundfunk (ÖR) auch. Klamroth muss nicht wegen seiner Liebe gehen, sondern mindestens 50% der öko-sozialistischen Mitarbeiter des ÖR, um Raum zu schaffen für Meinungspluralität - gemäß dem demokratischen Programmauftrag des mit Zwangsgebühren finanzierten ÖR. Oder noch besser: Die Zwangsgebühren entfallen, dann ist mir das Erziehungsfernsehen und seine Protagonisten egal.