Was passiert in Deutschland, wenn ein kritisches alternatives Medium einen Coup landet? Dann bezeichnen es manche Leitmedien und Alphajournalisten öffentlich als «rechts» – obwohl das mit der Realität nichts zu tun hat. So ist es dem Onlineportal Multipolar geschehen.

«Die substanzlosen Vorwürfe einiger Leitmedien haben das Ziel, Leser von den brisanten Inhalten der RKI-Protokolle abzulenken und den guten Ruf von Multipolar zu schädigen», sagt Stefan Korinth, einer der Herausgeber des Online-Magazins Multipolar, gegenüber der Weltwoche.

Multipolar, das kleine Internetmagazin, hatte vor gut einer Woche vollbracht, was weder der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland mit einem Etat von gut zehn Milliarden Euro noch andere grosse deutsche Medien fertiggebracht haben.

Multipolar hat die bis dahin geheimen RKI-Protokolle in einem jahrelangen und kostenintensiven Rechtsstreit freigeklagt und veröffentlicht – die Weltwoche berichtete.

Nach anfänglichem Zögern berichten nun immer mehr grosse Medien. Während einige die Brisanz der bisher vor der Öffentlichkeit unterdrückten Protokolle erkennen, attribuieren andere Medien Multipolar und ihre Herausgeber als «rechts». Gerade heisst es in einem aktuellen Spiegel-Artikel: «Das Medium eines rechten Verschwörungstheoretikers hat die Corona-Protokolle des Krisenstabs am Robert Koch-Institut herausgeklagt.»

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist zu lesen: «Ein Magazin namens Multipolar aus dem rechtspopulistisch-verschwörungstheoretischen Milieu hatte auf die Herausgabe geklagt.» Und der Nachrichtensprecher Armin Wolf moderierte einen Beitrag zu den RKI-Protokollen an prominenter Stelle im österreichischen Fernsehen mit den Worten an: «Ein rechtes Onlinemagazin hat gerichtlich die Veröffentlichung dieser Protokolle erzwungen.»

Was die Basis für derlei Aussagen ist, bleibt völlig unklar.

«Die Behauptung, Multipolar wäre ein ‹rechtes› Magazin, ist sachlich falsch» und «an der Grenze zur Lächerlichkeit», sagt der Mitherausgeber Paul Schreyer zur Weltwoche. «Für jeden», so Schreyer, «der die Artikel auf Multipolar liest, dürfte klar ersichtlich sein, dass die Ansichten unserer Autoren vorwiegend dem linksliberalen Spektrum zugeordnet werden können.»

Nach Schreyers Worten steht Multipolar für «klassisch liberale und sozialdemokratische Werte wie Solidarität mit Schwachen und Ausgegrenzten, Herrschaftskritik und Meinungsfreiheit». Schreyer wurde einer breiten Öffentlichkeit mit seinem 2020 im Westend-Verlag publizierten Bestseller «Chronik einer angekündigten Krise: Wie ein Virus die Welt verändern konnte» bekannt.

«Unser Leitbild ist eine friedliche, freie und plurale Welt, in der Menschen sich mit Respekt und Aufgeschlossenheit begegnen. Die Protokolle haben wir freigeklagt, um Transparenz herzustellen und eine Aufarbeitung der Corona-Zeit zu fördern», sagt Schreyer weiter im Gespräch. Stefan Korinth führt aus, dass es aber auch grosse Medien gibt, die «nüchtern und sachlich» berichteten, er nennt die Neue Zürcher Zeitung, die Bild-Zeitung, der Nordkurier oder die Berliner Zeitung.

«Nun sind die professionellen Journalisten in allen Medienhäusern gefragt, sich in ihren Redaktionen durchzusetzen und die Berichterstattung auf die Inhalte der RKI-Protokolle zu fokussieren sowie der Bundesregierung kritische Fragen zu stellen», merkt Korinth weiter an.

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.

Die 3 Top-Kommentare zu "Das Magazin «Multipolar» klagt die unbequemen Corona-Protokolle frei – und schon brandmarken Leitmedien es als «rechts» und «verschwörungstheoretisch». Nun äussern sich die Herausgeber"
  • Fix

    Gute Werbung, ich werde gerne bei multipolar reinschauen. Es kann nicht genug solche Zeitungen geben.

  • Alpinfee

    Die Wahrheit ist demnach rechts.

  • schokokatze

    So ganz richtig ist das ja nicht. Die MSM hatten überhaupt kein Interesse an der Wahrheit. Sonst hätte dieses Desaster in dieser Form nicht über Jahre aufrecht erhalten werden können. Seriöse Medien ermitteln neutral und legen Ihren Finger in Wunden. Unsere heutigen Medien, bis auf die alternativen täuschen und lügen. Werden sie ertappt, dann zeigen sie sich entrüstet, verändern Beiträge oder lassen sie verschwinden. Wir können Multipolar einfach nur dankbar sein.